Posts Tagged ‘Gotteserkenntnis’

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Zusammenfassung

  1. das Wissen über Gott, zu der wir berufen sind, ist keine leere Spekulation, sondern gründliches und fruchtbares Wissen, das sich in unseren Herzen vertieft
  2. der vollkommene Weg, um Gott zu suchen ist:
    1. es zu unterlassen, durch gewagte Neugierigkeit in Gottes Wesen eindringen zu versuchen (in der Absicht, es zu untersuchen und nicht anzubeten)
    2. in seinen gewöhnlichen Werken in zu betrachten, mit welchen er sich uns tagtäglich zu erkenne gibt

Text

Es bedarf, wie wir sahen, keiner umständlichen Beweisführung, um all die Zeug­nisse aufzuzeigen, die Gottes Majestät hell ans Licht bringen. Aus dem wenigen, das wir betrachtet haben, ergab sich ja schon allenthalben, daß sie uns dermaßen klar entgegentreten und in die Augen fallen, daß man sie leicht erblicken, ja mit Fin­gern auf sie weisen kann. Hier muß nun wieder darauf hingewiesen werden: wir sind zu einem solchen Wissen um Gott berufen, das nicht, mit eitlem Gedankenspiel zu­frieden, bloß im Gehirn herumflattert, sondern das bleibend und fruchtbringend sein soll, wo es nur recht von uns aufgenommen wird und Wurzel im Herzen schlägt. Denn Gott offenbart sich in seinen Kräften, und weil wir deren Gewalt an uns ver­spüren und seine Wohltaten genießen, so werden wir durch solche Erkenntnis not­wendig viel tiefer ergriffen, als wenn wir uns einen Gott einbildeten, von dem keine Empfindung zu uns gelangte! So sehen wir, wie man Gott in rechter Weise suchen soll: Nicht sollen wir in vermessener Neugier den zudringlichen Versuch machen, sein „Sein“ und „Wesen“ zu erforschen, das wir anbeten, nicht aber ergrübeln sollen. Nein, wir sollen ihn in seinen Werken anschauen, in denen er uns nahe kommt, sich uns vertraut macht und gewissermaßen mitteilt. Das hatte der Apostel im Auge, als er sagte, er sei nicht ferne zu suchen, da er doch durch gegenwärtigste Kraft in jeg­lichem unter uns wohnt (Apg. 17,27). So muß auch David bekennen, daß Gottes Größe unaussprechlich ist. Kurz darauf aber kommt er auf Gottes Werke zu sprechen, und da kann er sich dann doch vorsetzen, des Herrn Größe zu verkünden (Ps. 145,3.5). So sollen auch wir Gott so zu erforschen suchen, daß wir mit un­serem Verstand zur Bewunderung seiner Herrlichkeit kommen — dann wird auch un­ser Herz gewaltig bewegt! So lehrt es auch Augustin: da wir ihn nicht fassen können, weil er uns zu groß ist, so sollen wir auf seine Werke schauen, um von seiner Güte erquickt zu werden.

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Zusammenfassung:

  1. Gleich wie das durch Gott eingepflanzte Bewusstsein der Existenz Gottes, so ist die tägliche Offenbarung Gottes in seinem erschaffenen Universum darauf bedacht, uns Wissen von Gott zu vermitteln: das ist das schlussendliche Ziel eines gesegneten Lebens
  2. während Gottes Wesen für den Menschen unbegreiflich ist, so ist doch die Herrlichkeit Gottes in der Schöpfung umso deutlicher, dass selbst ungebildete und dumme Menschen keine Entschuldigung haben
  3. wie die Bibel an mehreren Stellen bezeugt: wenn du deine Augen auf das unendliche und wunderschöne Werk des Universum richtest, so wirst du Gott wie in einem Spiegel sehen, auch wenn Gott unsichtbar ist

Text:

Höchstes Ziel des seligen Lebens ist nun die Erkenntnis Gottes. Niemandem sollte der Zugang zur Seligkeit verschlossen bleiben; deshalb hat Gott nicht nur dem Menschenherzen das geschenkt, was wir den Keim der Religion nannten. Er hat sich auch derart im ganzen Bau der Welt offenbart und tut es noch heute, daß die Menschen ihre Augen nicht aufmachen können, ohne ihn notwendig zu erblicken. Sein Wesen zwar ist unbegreiflich, so daß seine Gottheit allem Verstehen der Menschen völlig unerreichbar ist. Aber er hat den einzelnen Werken zuverlässige Kennzeichen seiner Herrlichkeit eingeprägt, und diese sind so deutlich und eindrücklich, daß auch den un­kundigsten und unverständigsten Menschen jede Entschuldigung mit Unwissenheit un­möglich gemacht ist. So ruft der Prophet mit vollem Rechte aus, Gott sei mit Licht wie mit einem Kleide angetan (Ps. 104,2), als wollte er sagen: Erst da fing er an, herrlich in sichtbarem Schmuck hervorzutreten, als er in der Schöpfung der Welt seine herrlichen Kennzeichen offenbarte, in deren Schmuck er uns jetzt erscheint, wohin wir auch unsere Augen wenden. An derselben Stelle vergleicht der Prophet sehr treffend den ausgespannten Himmel mit Gottes Königszelt und sagt von ihm: „Er wölbt sein Gemach in den Wassern, Wolken sind sein Gefährt, er reitet auf Flügeln des Windes, Winde und Blitze sind seine schnellen Boten“ (Ps. 104,3.4, etwas un­genau). Und weil in der Höhe der Glanz seiner Macht und Weisheit am herrlichsten strahlt, so heißt der Himmel öfters sein Palast. Überhaupt: wohin man die Augen blicken läßt, es ist ringsum kein Teilchen der Welt, in dem nicht wenigstens irgend­welche Fünklein seiner Herrlichkeit zu sehen wären! Man kann dieses gewaltige, wundervolle Gebäude, das ringsum daliegt, gar nicht mit einem Blick erschauen, ohne unter der Gewalt dieses unermesslichen Glanzes zusammenzusinken. Deshalb nennt der Verfasser des Hebräerbriefs die Welt sehr schön ein Sichtbarwerden der un­sichtbaren Dinge (Hebr. 11,3); denn die schöne Ordnung der Welt dient uns als Spiegel, in dem wir allenthalben den unsichtbaren Gott erschauen können. Darum schreibt der Prophet (Ps. 19,1) den Himmelskörpern eine Sprache zu, die keinem Volk unbekannt ist; denn da besteht eine allzudeutliche Bezeugung Gottes, als daß sie irgendeinem Volke, und sei es auch das roheste, entgehen könnte. Und der Apostel drückt das noch deutlicher aus, wenn er sagt, es sei den Menschen offenbart, was man von Gott wissen soll, denn sein unsichtbares Wesen, ja seine ewige Kraft und Gott­heit werde aus der Anschauung der Weltschöpfung von jedermann ersehen (Röm. 1,19).

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17
Sep

Die Heuchlerei (Institutio 1-04-04)

   Posted by: Didier    in Buch 1, Buch 1 Kapitel 04, Institutio

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Zusammenfassung:

  1. Es ist eine falsche Religion, die sich nur auf der knechtischen, zwanghaften Angst vor Gottes Gericht begründet
    1. solche gottlosen Leute wollen eigentlich Gott und sein Gericht weg haben
    2. weil sie sich bewusst sind, dass sie Gott nicht wegzaubern können, praktizieren sie eine Scheinreligion
    3. trotz ihrer gespielten Angst führen sie doch ein zügelloses Leben
  2. Unterschied zwischen wahrer und falscher Gottesfurcht
    1. rebellisch in ihrem Herzen, spielen sie einen falschen Gehorsam Gott gegenüber durch armselige Opfergaben und hochgespielten Gehorsam, doch ist ihr Leben voller Sittenlosigkeit
    2. ihr Vertrauen liegt nicht in Gott, ihrem Schöpfer, sondern in ihnen selbst, den Geschöpfen
    3. die Folge ist geistliche Blindheit: das angeborene Wissen über Gottes Existenz, dass, obwohl nicht verloren, doch völlig verdorben ist
    4. Zusammenfassend: die von Natur angeborene Kenntnis über Gott wird gerade durch die widerwilligen und oberflächlichen Gebete der Gottlosen in schweren Zeiten ersichtlich; doch ihre Verbohrtheit hindert sie, dass sie die wahren Religion erkennen können.

Text:

Dazu kommt nun noch eine weitere Sünde: Man macht sich nur noch unter Zwang Gedanken über Gott, sucht seine Nähe nur widerstrebend, genötigt. Und auch dann kommt es nicht zu freiwilliger Gottesfurcht, wie sie die Achtung vor Gottes Maje­stät mit sich bringt, sondern bloß zu knechtischer, erzwungener Angst vor Gottes Gericht: dem kann man nicht entgehen, erschrickt aber vor ihm und will nichts mit ihm zu tun haben. So paßt auf die Gottlosigkeit, und auf diese allein, der Aus­spruch des Statius, die Furcht habe zuerst in der Welt Götter gemacht. Wer sein Herz von der Gerechtigkeit Gottes abwendet, der weiß zwar, daß ein Gericht besteht, die Gesetzesübertretung zu ahnden, aber er wünscht um so mehr, dies Gericht möchte zunichte werden. Das ist die Gesinnung, aus der man gegen Gott Krieg führt, der doch ohne Gericht nicht sein kann. Da man aber doch gewahrt, daß Gottes Macht unab­wendbar droht — denn man kann sie nicht beiseiteschieben noch ihr entlaufen! —, so gerät man vor ihr ins Zittern. Man möchte nun gewiß nicht den Anschein erwecken, als ob man Gott verachte, dessen Majestät einen doch bedrängt, und deshalb verrichtet man äußerlich allerlei religiöses Scheinwerk, hört aber unterdessen keineswegs auf, sich mit allen Lastern zu beflecken, Schande auf Schande zu wälzen, bis man das hei­lige Gesetz des Herrn in jeder Beziehung verletzt und seine Gerechtigkeit gänzlich aufgelöst hat. Jedenfalls bietet jene vorgetäuschte Gottesfurcht keinerlei Hemmnis dagegen, daß man sich in seinen Sünden richtig wohlfühlt, sich in ihnen gefällt und lieber der Zügellosigkeit des eigenen Fleisches sich hingibt, als der Zucht des Heiligen Geistes zu gehorchen! Aber dies ist ja alles ein leerer und verlogener Schein der Religion, kaum gar des Namens „Schein“ würdig; und so kann man gerade hier wiederum leicht wahrnehmen, wie sehr sich die Frömmigkeit, die allein im Herzen der Gläubigen wohnt und aus der erst die wahre Religion geboren wird, von diesem wirren Wissen um Gott unterscheidet. Und doch wollen solche Heuchler auf Schleich­wegen erreichen, daß sie Gott, vor dem sie doch auf der Flucht sind, nahe scheinen. Ihr ganzes Leben lang sollten sie ihm ohne Unterlaß gehorsam sein; aber statt dessen trotzen sie ihm unerschrocken fast in all ihrem Tun und versuchen ihn nur durch ein paar Opfer zu versöhnen! In Heiligkeit des Lebens und Reinheit des Herzens sollten sie ihm dienen; aber statt dessen erdichten sie sich läppisches Possenzeug und nichtige Dienstlein, mit denen sie sein Wohlgefallen erwerben möchten! Ja sie versenken sich um so kecker in ihren Schlamm, weil sie wähnen, mit lächerlichen Bußübungen mit Gott ins reine zu kommen. Endlich: all ihr Vertrauen sollten sie auf ihn richten, und statt dessen setzen sie ihn beiseite und gründen ihr Vertrauen auf sich selbst oder die Kreaturen! Zum Schluß verwickeln sie sich dermaßen in allerlei Irrtum, daß ihre finstere Bosheit jene Funken auslöscht und gar erstickt, die zur Erkenntnis der Herr­lichkeit Gottes aufleuchteten. Und trotzdem lebt jener Keim, der auf keine Weise gänzlich auszurotten ist, jene Ahnung, es sei irgendein göttliches Wesen. Aber dieser Keim ist selbst so verderbt, daß er nur die schlechtesten Früchte erzeugt.

So erweist sich nur desto klarer die Richtigkeit meiner Behauptung, es sei von Natur dem Menschenherzen ein Empfinden von Gott eingemeißelt. Erzwingt doch die Notwendigkeit auch von den Gottlosen deren Anerkennung! Im ungestörten Glück spotten sie Gottes, sind Kläffer und Schwätzer, um seine Macht zu verkleinern. Aber wenn die Verzweiflung sie quält, dann drängt sie sie, Gott zu suchen, und gibt ihnen Stoßgebete ein — woraus dann deutlich wird, daß sie gar nicht gänzlich ohne Kunde von Gott sind, daß sie aber in Bosheit unterdrückt haben, was längst in ihnen hätte emporkommen sollen!

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Zusammenfassung:

  1. ungenaue und fehlerhafte Ansichten über das Göttliche ist Unwissenheit über Gott
    1. nicht irgendeine Religion genügt, sondern nur die wahre Religion
    2. Gott ist kein Gespenst, dass man sich nach eigenen Wünschen vorstellen darf
    3. beim Aberglauben wird der wahre Gottesdienst abgelehnt und man zieht es vor, das Produkt der  eigenen Vorstellung anzubeten
    4. wenn du Gott aufgibt, so hast du nur einen verhassten Götzen verlassen
  2. daher, keine Religion ist echt, wenn sie nicht mit Wahrheit verbunden ist

Text:

So verschwindet auch die eitle Beschönigung, die einige Menschen ihrem Aber­glauben zu gewähren pflegen. Sie bilden sich nämlich ein, es sei schon genug, wenn der Mensch sich irgendwie um die Religion bemühe, auch wenn dieses Bemühen noch so unsinnig sei. Dabei bedenken sie nicht, daß die wahre Religion dem Willen und Wink Gottes als einer unwandelbaren Richtschnur angemessen sein muß! Denn Gott bleibt sich immer gleich. Er ist doch kein Gespenst, kein Phantasiegebilde, das sich jeder nach eigenem Dünken gestalten könnte: Und es ist ja auch augenfällig, mit was für lügnerischen Trugbildern der Aberglaube Gottes spottet, gerade wenn er ihm am eifrigsten dienen will. Denn er nimmt das auf, woran Gott nach seinem eigenen Zeugnis gar nichts liegt; was er aber verordnet hat und was ihm wohl­gefällt, das verachtet er oder verwirft es gar unzweideutig. Denn wer einen selbstersonnenen Gottesdienst einrichtet, der treibt Dienst und Anbetung seines eigenen Hirngespinstes. Er würde nämlich gar nicht wagen, mit Gott auf solche Weise Possen zu treiben, wenn er nicht zuvor einen Gott erdacht hätte, der seiner freventlichen Narretei entspräche! Deshalb erklärt der Apostel eine solche schwankende und irrige Meinung von Gott für Unkenntnis Gottes: „Zu der Zeit, da ihr Gott nicht erkann­tet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind“ (Gal. 4,8); oder an anderer Stelle sagt er von den Ephesern, sie seien zu der Zeit, wo sie abseits von der rechten Gotteserkenntnis gelebt hätten, „ohne Gott“ gewesen (Eph. 2,12). Bei solchem Zu­stande verschlägt es nun wenig, ob man sich bloß einen einzigen Gott erdichtet oder mehrere. Denn die Entfernung und der Abfall von Gott sind Tatsache, und wenn man ihn verlassen hat, so bleibt nichts übrig als ein greuliches Götzenbild. Wir kön­nen zum Schluß nur mit Lactantius feststellen: keine Religion ist die rechte, die nicht mit der Wahrheit im Bunde steht.

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Zusammenfassung:

  1. Bedeutung von Psalm 14:1 „Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott“
    1. die verhärteten Sünder weisen jede Erinnerung von Gott ab
    2. sie leugnen geradezu die Existenz Gottes, nicht im Sinne, dass sie im sein Wesen streitig machen wollen, sondern sie verweigern seine Fürsorge und Herrschaft in dieser Welt
  2. sie sind gezwungen, irgend eine Gottheit anzuerkennen; daher ziehen sie es vor, einen toten und hohlen Götzen zu erfinden und dadurch Gott zu trotzen

Text:

Wenn nun David von den Gottlosen und Toren sagt, daß sie „in ihrem Herzen sprechen: Es ist kein Gott“ (Ps. 14,1), so bezieht sich das in erster Linie auf die, welche das Licht der Natur auslöschen und sich mutwillig selbst betäuben, wie wir späterhin sehen werden. So sehen wir viele, die durch freche und zur Gewohnheit gewordene Sünde verhärtet sind, wie sie wütend jeden Gedanken an Gott von sich stoßen, der sich ihnen doch von Natur ungewollt aufdrängt. Um solche ihre Wut desto abscheulicher hervortreten zu lassen, stellt David derartige Leute als Gottes­leugner dar, nicht weil sie Gattes Dasein schlankweg bestreiten, sondern weil sie ihm Richtergewalt und Vorsehung absprechen und ihn als müßiges Wesen in den Him­mel eingeschlossen denken. Denn nichts steht mit Gottes Wesen weniger im Einklang, als wenn man behauptet, er habe die Weltregierung niedergelegt und dem blinden Zufall anheimgegeben, sei deshalb blind gegen die Übeltaten der Menschen, so daß sie ungestraft sündigen könnten! Wer also unbekümmert um das himmlische Gericht seinen Lüsten lebt, der leugnet tatsächlich das Dasein Gottes. Und das ist Gottes ge­rechte Vergeltung, daß er die Herzen unempfindlich macht, so daß die Gottlosen, nachdem sie zuerst die Augen geschlossen haben, nun auch mit offenen Augen nicht mehr sehen. David erläutert selbst an einer anderen Stelle aufs beste seinen Spruch, wenn er sagt: „Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen“ (Ps. 36,2), oder wenn er zeigt, wie sie sich in ihren Missetaten recht gefallen, weil sie sich einreden: „Gott hat’s vergessen, er wird’s nimmermehr sehen“ (Ps. 10,11). Obwohl sie also nicht daran vorbeikommen, irgendeinen Gott anzuerkennen, machen sie doch seinen Ruhm zunichte, indem sie seine Macht bestreiten, wie nämlich nach dem Zeugnis des Paulus Gott sich selbst nicht verleugnen kann (2. Tim. 2,13), weil er sich ja stets gleich­bleibt, so trifft jene Menschen mit Recht das Urteil, Leugner Gottes zu sein, wenn sie aus ihm einen toten und eitlen Götzen machen. Es ist aber auch noch dies zu be­denken: Gewiß kämpfen sie gegen ihr eigenes Empfinden und möchten gern Gott aus ihm hinausdrängen und ihn auch im Himmel abschaffen; aber sie können doch mit ihrem ganzen Trotz nicht hindern, daß er sie zu Zeiten vor sein Gericht zieht. Trotz­dem lassen sie sich von keiner Furcht in ihrem rasenden Ansturm gegen Gott hem­men, und deshalb herrscht in ihnen offenbar, solange dieser blinde Trotz sie fort­reißt, ein geradezu viehisches Vergessen Gottes.

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