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Zusammenfassung

  1. Um vom Heiligen Geist belehrt zu werden, müssen wir mit Fleiss und Eifer das Wort Gottes lesen und hören
  2. jeglicher „Geist“, der uns irgend eine andere Lehre, als die wir in der Schrift haben, einflössen will, ist ein Geist des Bösen
  3. die Schwärmer behaupten, dass der Geist sich nicht durch die Schrift binden lassen kann, sondern das der Geist die Schrift beurteilt, da er über sie steht
  4. Er ist der Autor der Heiligen Schrift und er hat seine Wesen in der Schrift offenbart

Text

Daraus folgt leicht die Erkenntnis: wir müssen das Lesen und Erforschen der Schrift mit Eifer betreiben, wenn wir vom Geiste Gottes Nutzen und Frucht empfangen möchten. So lobt ja auch Petrus den Eifer derer, welche an dem prophe­tischen Wort festhalten — obwohl man doch hätte meinen können, dies habe nach dem Aufgang des Evangeliums aufgehört! (2. Petr. 1,19). Wenn uns aber — so merken wir weiter — irgendein Geist, mit Hintansetzung der Weisheit des Wortes Gottes, eine andere Lehre aufdringen will, so steht dieser notwendig und mit Recht unter dem Verdacht des Betrugs und der Lüge! Denn der Teufel kann sich in einen Engel des Lichts verwandeln, was soll deshalb ein Geist für Autorität bei uns haben, wenn er nicht durch die gewissesten Kennzeichen ausgewiesen ist? Nun gibt uns aber das Wort des Herrn solche Kennzeichen völlig klar an; nur daß jene elenden Menschen, die freiwillig in ihr Unheil rennen, den Geist lieber bei sich selber als bei Gott suchen! Aber sie wenden nun ein, es sei unwürdig, wenn der Geist Gottes, dem doch alles Untertan ist, der Schrift unterworfen sei. Als ob es eine Schande für den Heiligen Geist wäre, sich überall gleich zu sein, in allem dauernd mit sich übereinzustimmen und niemals zu wechseln! Würde er nach der Richtschnur von Menschen oder Engeln oder nach sonst einer Regel beurteilt, dann könnte man wirklich sagen, er würde gemeistert oder, wenn man will, geknechtet. Aber er wird doch nur mit sich selbst verglichen, an sich selbst gemessen — wer kann dann behaupten, ihm widerführe eine Beleidigung? Freilich wird er auf solche Weise einer Prüfung unterworfen — aber doch nur so, wie er selbst seine Majestät unter uns hat bestätigen wollen! Uns muß es genug sein, daß er sich uns offenbart. Aber damit nicht unter seinem Namen der Geist des Satans einschleiche, so will er an seinem Bilde, das er der Schrift aufdrückte, erkannt werden. Er ist der Urheber der Schrift — so kann er nicht wechseln und sich selber ungleich werden! Wie er aber dort einmal sich zeigte, so muß er fort und fort bleiben! Das ist keine Schande für ihn — es sei denn, daß wir etwa meinten, es bringe einem Ehre, von sich selber zu weichen und zu entarten!

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This entry was posted on Montag, November 2nd, 2009 at 01:00 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 09, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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