Posts Tagged ‘Satan’

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Zusammenfassung

  1. Gott lässt Satan nie Christen völlig überwältigen oder erdrücken, obwohl sie schwer unter ihm leiden können
  2. mit den Gottlosen ist es aber anders: Satan hat die Erlaubnis, sie zu unterwerfen
  3. dies ist sowohl wahr für eine Gemeinschaft wie auch ein Individuum: Gläubige sind das Abbild Gottes, Gottlose sind Kinder Satans in dessen Bildnis sie verfallen

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Da aber Gott die unreinen Geister nach seinem Willen regiert, so führt er es so, daß sie die Gläubigen im Kampfe plagen, sie hinterhältig anfallen, durch allerlei An­läufe beunruhigen, im Streite bedrängen, sie auch öfters ermüden, in Verwirrung und Schrecken jagen und zuweilen gar verwunden, aber sie doch nie besiegen oder un­terdrücken, daß sie dagegen die Gottlosen gefangen führen, in ihren Seelen und Lei­bern ihre Herrschaft ausüben und sie wie Sklaven zu allem Frevel mißbrauchen. Die Gläubigen, von solchen Feinden beunruhigt, hören deshalb die Mahnung: „Gebet nicht Raum dem Teufel“ (Eph. 4,27; Luther: „dem Lästerer“) oder: „Der Teufel, euer Widersacher, gehet umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge; dem widerstehet fest im Glauben …“ (1. Petr. 5,8) und ähnliche. Selbst Paulus bekennt, von dieser Art Streit nicht unberührt gewesen zu sein, wenn er schreibt, zur Bändigung der Hoffahrt sei ihm „des Satanas Engel“ gegeben wor­den, um ihn zu demütigen (2. Kor. 12,7). Diese Kampfübung ist also allen Kindern Gottes gemeinsam. Aber die Verheißung, daß dem Satan der Kopf zertreten werden soll, bezieht sich auf Christus und mit ihm zusammen auf alle seine Glieder, und des­halb sage ich, daß die Gläubigen vom Teufel weder besiegt noch unterdrückt werden können. Sie werden zwar oft geängstigt, aber sie verzagen nicht und sammeln sich zu neuem Kampf, sie fallen unter der Wucht der Angriffe, aber danach richten sie sich wieder auf, sie werden verwundet, aber nicht zu Tode, kurz, sie sind ihr ganzes Leben lang in hartem Kampf, doch so, daß sie am Ende, den Sieg behalten. Das will ich freilich nicht auf jeden Kampfabschnitt für sich beziehen. Denn wir wissen, daß durch Gottes gerechte Vergeltung David eine Zeitlang dem Satan überlassen wurde, so daß er auf dessen Antrieb sein Volk zählte (2. Sam. 24,1), und Paulus gibt nicht ohne Grund selbst denen Hoffnung auf Vergebung, die in des Teufels Stricken gefangen gewesen sind (2. Tim. 2,26). Der gleiche Paulus zeigt anderswo, daß die oben ange­führte Verheißung (nämlich Gen. 3,15) in diesem Leben, wo gestritten werden muß, erst anfangsweise erfüllt werde, dann aber nach dem Kampfe vollständig, wenn er sagt: „Aber der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in kurzem“ (Röm. 16,20). In unserem Haupte (Christus) ist dieser Sieg stets völlig da, weil der Fürst dieser Welt nichts gegen ihn vermag, in uns aber, den Gliedern, kommt er jetzt nur zum Teil zum Vorschein, aber er wird einst vollendet sein, wenn wir unser Fleisch ausziehen, das uns immer wieder der Schwachheit unterworfen sein läßt, und wenn wir voll sind der Kraft des Heiligen Geistes. Denn wo das Reich Christi aufkommt und aufgerichtet wird, da zerfällt der Satan mit aller seiner Macht, wie ja der Herr selber sagt: „Ich sah den Satanas vom Himmel fallen wie einen Blitz“ (Luk. 10,18). Mit dieser Antwort nämlich bekräftigt er den Bericht der Apostel von der Gewalt ihrer Verkündigung, wiederum sagt er auch: „Wenn ein starker Gewappne­ter seinen Palast bewahrt, so bleibt das Seine mit Frieden, wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt …, so wird er hinausgetrieben …“ (Luk. 11,21f.; Schluß ungenau). Und dazu hat Christus in seinem Sterben den Satan, der des Todes Ge­walt hatte, überwunden und den Triumph geführt über sein ganzes Heer, daß der Kirche kein Schaden geschehe, die sonst vom Teufel in jedem Augenblick hundertmal zertreten werden würde! Denn wie sollten wir — bei unserer Schwachheit und bei des Teufels wütiger Gewalt! — auch nur im mindesten gegen seine vielfältigen und listigen Anläufe bestehen, ohne das Vertrauen auf den Sieg unseres Herzogs? Denn Gott läßt das Reich des Satans nicht in dem Herzen der Gläubigen sein, sondern er übergibt ihm bloß die Gottlosen und Ungläubigen zur Regierung, die er nicht wür­digt, zu seiner Herde gezählt zu werden. Denn es heißt von ihm, daß er diese Welt ohne Widerspruch in Besitz hat, bis er von Christus ausgestoßen wird (Luk. 11,21). Auch hören wir, er verblende alle, die dem Evangelium nicht glauben (2. Kor. 4,4). Oder auch, er führe sein Werk in den widerspenstigen Kindern (Eph. 2,2). Und das mit Recht; denn die Gottlosen sind ja alle Gefäße des Zorns — und wem sollten sie dann anders unterworfen sein als dem Diener der göttlichen Rache? Ja, es heißt schließlich, sie seien von ihrem Vater, dem Teufel (Joh. 8,44). Denn wie die Gläu­bigen als Kinder Gottes daran erkannt werden, daß sie sein Ebenbild tragen, so er­weisen sich jene als Söhne des Satans durch sein Ebenbild, zu dem sie entartet sind! (1. Joh. 3,8).

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Zusammenfassung

  1. nichtsdestotrotz kann der Teufel nur mit Gottes Erlaubnis und Duldung handeln
  2. Satans Taten entspringen jedoch von seiner eigenen leidenschaftlichen und bewussten Rebellion gegen Gott
  3. daher kann er nur das bewirken, was ihn Gott lässt und er muss wohl oder übel seinem Schöpfer gehorchen.

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Was aber den Widerspruch und Streit betrifft, den der Teufel wider Gott führt, so müssen wir dabei allen Erwägungen die feste Gewißheit zugrunde legen, daß der Teufel ohne Gottes willen und Erlaubnis (nisi volente et annuente Deo) nichts ausrichten kann. Denn wir lesen in der Geschichte von Hiob, daß er sich vor Gott hinstellt, um Befehle zu empfangen, und daß er ohne Erlaubnis nicht zur Voll­führung eins Werkes zu schreiten wagt (Hiob 1,6; 2,1). Und als Ahab in die Irre geführt werden soll, da übernimmt er es, ein Geist der Lüge im Munde aller Pro­pheten zu sein: der Herr sendet ihn, und er vollführt seinen Befehl (1. Kön. 22,22ff.). Aus dem Grunde wird er auch der böse Geist vom Herrn genannt, der den Saul quälte, weil durch ihn wie mit einer Geißel die Sünden des gottlosen Königs gestraft wurden (1. Sam. 16,14; 18,10). Und an anderer Stelle steht geschrieben, die Plagen seien den Ägyptern von Gott durch böse Engel zugefügt worden (Ps. 78,49). Entsprechend solchen einzelnen Beispielen bezeugt Paulus ganz allgemein, daß die Verblendung der Ungläubigen ein Werk Gottes ist — obwohl er sie doch gerade zuvor eine Wirkung des Satan genannt hat: (2. Thess. 2,9.11). Es steht also fest: der Satan ist unter Gottes Gewalt und wird von seinem Wink so gelenkt, daß er ihm gezwungen gehorcht. Ja, wenn wir sagen, daß der Satan Gott wider­strebt und daß seine Werke mit Gottes Werken im Streit liegen, so behaupten wir doch zugleich, daß auch dies Widerstreben und dieser Streit von Gottes Zulassung (permissio) abhängt! Dabei rede ich nun nicht von des Teufels Wollen oder auch seinem Vorhaben, sondern nur von dem, was er tatsächlich vollbringt. Denn der Teu­fel ist von Natur gottlos und deshalb keineswegs zum Gehorsam gegen Gottes Willen geneigt, sondern er hat einen unaufhörlichen Hang zu Widerstand und Em­pörung. So kommt es also aus ihm selbst und aus seiner Bosheit, daß er Gott mit Willen und Absicht widerstrebt. Diese Verruchtheit reizt ihn, solche Dinge zu unter­nehmen, von denen er meint, daß sie Gott völlig zuwider wären. Aber Gott hält ihn mit dem Zügel seiner Allmacht fest gebunden, und deshalb kann er nur das zuwege bringen, was ihm Gott zuläßt; so gehorcht er, mag er wollen oder nicht, seinem Schöpfer, weil er ihm ja gezwungen dienen muß, wozu er ihn auch gebrauchen mag!

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  1. Dämonen wurden anfangs als Engels Gottes geschaffen, aber durch ihre Entartung rissen sie sich ins Verderben und wurden zu Werkzeugen des Verderbens
  2. dies allein ist nützlich zu wissen, jegliche Spekulation über den Abfall des Teufels ist nutzlos

Text

Da aber der Teufel von Gott geschaffen ist, so müssen wir bedenken: all diese Bosheit, die wir seiner Natur beilegen, stammt nicht aus der Schöpfung, sondern aus der Verderbnis! Was er Verdammliches an sich hat, er hat es sich in Abfall und Empörung selbst zugezogen! Daran mahnt uns die Schrift, damit wir nicht etwa mei­nen, er sei so aus Gottes Hand hervorgegangen, und dann Gott zuschreiben, was ihm ja das Allerfremdeste ist. Deshalb erklärt Christus, der Satan rede aus seinem Eigenen, wenn er die Lüge rede (Joh. 8,44), und setzt als Grund hinzu: weil er nicht in der Wahrheit bestanden ist. Sagt er nun, er sei nicht in der Wahrheit bestanden, so deutet er damit an, daß er einstmals in ihr gewesen ist, und nennt er ihn den Va­ter der Lüge, so nimmt er ihm damit die Möglichkeit, Gott die Verderbnis zuzu­schreiben, die er sich selbst verursacht hat! Obwohl das nun nur kurz und nicht sehr deutlich gesagt ist, so genügt es doch vollauf, um Gottes Majestät von jedem Vor­wurf zu befreien. Und was sollte uns auch daran liegen, von den Teufeln mehr zu wissen oder etwas zu anderem Zweck zu erfahren? Da murren einige, daß die Schrift nicht an mehr Stellen jenen Fall, seinen Grund, seine Art, seine Zeit und den näheren Vorgang genau beschreibe. Aber weil uns dergleichen nichts angeht, so war es besser, daß es, wenn nicht eben verschwiegen, so doch nur kurz berührt wurde. Denn es ist nicht des Heiligen Geistes würdig, mit unnützen Geschichten unsere Neu­gier ohne Frucht zu befriedigen. Und wir sehen ja auch, daß der Herr die Absicht hatte, uns in seinen heiligen Worten nichts zu lehren, das nicht zu unserer Erbauung führen könnte. Deshalb wollen wir uns auch selbst nicht mit Überflüssigkeiten auf­halten. Es muß uns genügen, von der Natur der Teufel zu wissen, daß sie im An­fang, in der Schöpfung Engel Gottes gewesen, aber, durch Entartung verderbt, dann anderen zum Werkzeug des Verderbens geworden sind, weil dies zu wissen nützlich ist, so wird es auch bei Petrus und Judas klar gelehrt. „Die Engel“, heißt es da, „welche gesündigt und ihr Fürstentum nicht bewahrt haben, die hat Gott nicht ge­schont“ (2. Petr. 2,4; Jud. 6). Und wenn Paulus von „auserwählten Engeln“ redet, so deutet er damit ohne Zweifel stillschweigend an, daß es auch verworfene gibt (1. Tim. 5,21).

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  1. das Bild, dass in der Bibel von Satan gegeben wird, sollte uns anfeuern, die Herrlichkeit Gottes und unsere eigenes Heil gegen diesen unversöhnlichen Feind zu verteidigen.
  2. Satans vollständige Verdorbenheit wird beschrieben

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Auch das muß uns zu unaufhörlichem Kampf gegen den Teufel anfeuern, daß er überall Gottes und unser Feind heißt. Liegt uns nämlich, wie es billig ist, Gottes Ehre am Herzen, so müssen wir uns ja mit allen Kräften gegen den stemmen, der diese Ehre auslöschen will! Sind wir wirklich gesonnen, das Reich Christi zu behaup­ten, wie es doch sein muß, so müssen wir ja notwendig einen unversöhnlichen Krieg mit dem haben, der sich zu seinem Sturz verschworen hat. Wenn uns ander­seits die Sorge um unser Heil anliegt, so kann es ja weder Frieden noch Waffenruhe dem gegenüber geben, der es stets heimtückisch zunichte zu machen gierig ist. So wird er uns ja auch im dritten Kapitel der Genesis beschrieben: da zieht er den Menschen vom schuldigen Gehorsam gegen Gott ab, um Gott seiner ihm zukommenden Ehre zu berauben und zugleich den Menschen selbst ins Unheil zu stürzen. So tritt er uns bei den Evangelisten entgegen: da heißt er der „Feind“ (Matth. 13,28), und da streut er Lolch, um den Samen des ewigen Lebens zu verderben (Matth. 13,25). Insgemein: was Christus von ihm aussagt, nämlich, daß er ein Menschenmörder und Lügner von Anfang gewesen sei, — das erfahren wir in allen seinen Taten! (Joh. 8,44). Denn mit Lügen kämpft er gegen Gottes Wahrheit an, mit Finsternis bedeckt er das Licht, mit Irrtum hält er der Menschen Herzen gefangen, Haß erregt er, Zwiespalt und Ha­der läßt er aufkommen, — und das alles, um Gottes Reich zu zerstören und Menschen mit sich ins ewige Verderben zu reißen! Er ist also — das steht fest — von Natur verderbt, schlecht und boshaft. Denn in einem Sinn, der bloß auf die Vernichtung der Ehre Gottes und des Heils der Menschen bedacht ist, muß ja notwendig die tiefste Verderbtheit stecken! Das drückt Johannes in seinem ersten Briefe so aus: „Er sün­digt von Anfang“ (1. Joh. 3,8). Das soll heißen: er ist aller Bosheit und Ungerech­tigkeit Urheber, Rädelsführer und Meister!

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Zusammenfassung

  1. biblische Hinweise auf Dämonen (oder Teufel in Mehrzahl) erinnert uns daran, dass wir von einem Heerschar von Feinden umgeben sind und dass sie nicht nachlassen werden.
  2. biblische Hinweise auf Satan (eine einzelner) zeigt uns den Gegensatz zwischen dem Reich des Bösen gegen dem Reich der Gerechtigkeit, der Kirche der Heiligen gegen das Lager der Gottlosen

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Um uns aber zu solchem Streit um so kräftiger zu ermuntern und anzuspornen, zeigt uns die Schrift, daß wir es nicht mit einem oder zwei Feinden oder wenigstens bloß mit einer geringen Zahl zu tun haben, sondern daß uns ein großes Heer in die­sem Krieg gegenübersteht! Denn es heißt, daß Maria Magdalena von sieben Dämo­nen befreit worden sei, die sie besessen hatten (Mark. 16,9), und Jesus erklärt es für das Regelmäßige, daß der böse Geist, falls man ihm nach seiner Austreibung noch einmal Einlaß gewährt, sieben noch bösere Geister mit sich nimmt und in den leeren Besitz zurückkehrt (Matth. 12,43). Ja, wir hören, daß eine ganze Legion einen ein­zigen Menschen besessen hat! (Luk. 8,30). Daraus erfahren wir also, daß wir mit ei­ner unendlichen Menge von Feinden zu kämpfen haben — damit wir nicht verächt­lich meinen, es wären bloß wenige, und dann im Kampf nachlässig werden oder uns gar in der Meinung, es werde uns eine Kampfpause gewährt, der Trägheit hingeben.

Daß dagegen der Satan oder Teufel uns oft als einzelner gegenübertritt, das soll uns zeigen: es gibt eine Herrschaft der Bosheit, die sich dem Reich der Gerech­tigkeit entgegensetzt. Denn wie die Kirche und die Schar (societas) der Heiligen Christus zum Haupte hat, so wird uns auch die Rotte der Gottlosen und die Gott­losigkeit selbst mit ihrem Fürsten vor Augen gestellt, der dort die oberste Herrschaft führt. Daher auch der Spruch: „Geht hin, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das da bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“ (Matth. 25,41).

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