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Zusammenfassung

  1. in seiner Herrschaft über die Welt
  2. in seiner Ergründung des menschlichen Herzens und seiner Vergebung der Sünden

Text

Wenn wir nun auch aus Christi Werken, wie sie ihm in der Schrift zuge­schrieben werden, seine Gottheit kennenlernen, dann wird sie uns noch deutlicher ent­gegenleuchten. Als er sagte, er wirke seit Anbeginn und bis hierher mit dem Vater (Joh. 5,17), da begriffen die Juden, die gegen alle seine anderen Worte völlig stumpf waren, doch, daß er sich hier göttliche Kraft zuschrieb. Und deshalb suchten sie ihn, wie Johannes berichtet, nur desto mehr zu töten, weil er nicht nur den Sabbat gebrochen hatte, sondern Gott für seinen Vater erklärte und sich so Gott gleichmachte (Joh. 5,18). Wie groß müßte doch unsere Verblendung sein, wenn wir hier nicht die Behauptung seiner Gottheit herausmerken wollten! Es ist doch wahrhaftig allein das Werk des Schöpfers, mit Vorsehung und Kraft die Welt zu regieren und mit seinem Willen alles zu leiten — und das schreibt der Apostel ihm zu! (Hebr. 1,3). Aber er teilt nicht bloß das Werk der Weltregierung mit dem Vater, sondern auch andere einzelne Wirksamkeiten, an denen kein Geschöpf Anteil haben kann. Der Herr ruft durch den Propheten aus: „Ich, ich tilge deine Missetaten um meinetwillen (Jes. 43,25). Als die Juden diesem Spruch gemäß meinten, es geschähe Gottesläste­rung dadurch, daß Jesus Sünden vergab — da nahm er diese Vollmacht nicht nur ausdrücklich für sich in Anspruch, sondern bekräftigte sie auch mit einem Wunder (Matth. 9,6). So sehen wir, daß nicht nur das Amt, sondern die (freie) Voll­macht der Sündenvergebung bei ihm lag — während sich doch der Herr weigert, sie an jemand anders zu übertragen! Ist es nicht einzig und allein Gottes Macht, die verschwiegenen Gedanken des Herzens zu erkunden und zu durchschauen? Aber auch diese Macht besaß Christus (Matth. 9,4), woraus wiederum seine Gottheit her­vorgeht.

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