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Zusammenfassung

  1. Epheserbrief 2:20
  2. die Behauptung, dass die prophetischen und apostolischen Schriften bezweifelt wurden, bis die Kirche sich als authentisch bescheinigt hat, wird dadurch widerlegt, dass die einzelne Bücher der Schrift schon vor der Gründung der Kirche als von Gott kommend angesehen wurde
  3. Die Bibel spricht klar über sich und die Wahrheit, die sie beinhaltet. Sie braucht keine externe Bescheinigung.

Text

Aber solche Spitzfindigkeiten widerlegt ein einziges Wort des Apostels. Er be­zeugt, daß die Kirche erbaut ist auf dem Grunde der Propheten und Apostel (Eph. 2,20). Wenn nun die Lehre der Propheten und Apostel das Fundament der Kirche ist, so muß sie schon eher Autorität haben, als die Kirche überhaupt da ist. Nichtig ist auch der törichte Einwand, es sei, obwohl die Kirche ihren Ausgang von dieser Lehre genommen habe, doch immer noch ungewiß, welche Schriften denn nun den Propheten und Aposteln zuzuschreiben wären, wenn nicht hier das Urteil der Kirche eintrete. Denn wenn die christliche Kirche im Anfang auf die Schriften der Propheten und die Botschaft der Apostel gegründet wurde, so ging die Anerkennung dieser Lehre, ohne welche die Kirche nie entstanden wäre, doch sicherlich dem Dasein der Kirche vorauf. Deshalb ist es leere Menschensatzung, wenn man sagt, die Vollmacht zur Beurteilung der Schrift liege bei der Kirche, so daß von ihrer Zustimmung die Gewißheit der Schrift abhinge. Denn wenn es zu solcher Anerkennung (durch die Kirche) kommt, so bedeutet das nicht, daß die Kirche die Schrift, als wäre sie zuvor zweifelhaft und strittig, erst glaubwürdig mache. Es geschieht doch im Gegenteil, weil die Kirche hier die Wahrheit ihres Gottes erkennt und ihr deshalb, wie es Pflicht der Frömmigkeit ist, unbedenklich Verehrung entgegenbringt! Wenn man daher fragt: „Woher sollen wir denn die Überzeugung haben, die Schrift komme von Gott her zu uns, wenn wir nicht zum Urteil der Kirche unsere Zuflucht neh­men?“, so ist das genau so, als wenn jemand fragte: „Woher sollen wir denn Licht und Finsternis, Weiß und Schwarz, Süß und Bitter unterscheiden lernen?“ Denn die Wahrheit der Schrift erweist sich ganz von selbst und ist darum nicht weniger deutlich als die Farbe an einem weißen oder schwarzen, der Geschmack an einem süßen oder bitteren Ding!

Themen:

This entry was posted on Donnerstag, Oktober 15th, 2009 at 15:51 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 07, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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