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Zusammenfassung

  1. Laktantius, Eusebius und vorallem das Konzil zu Elvira waren klar gegen die Bilder
  2. Augustinus zitiert den Heiden Varro, um diesen Punkt zu unterstreichen
    1. Bilder waren nicht die Ursachen, sondern verbreiteten Irrtümer über Gott
    2. des weiteren, sie verringern die Gottesfurcht
  3. daher lasst uns Gott durch andere Mittel als durch Bilder verkündigen

Text

Man lese auch, was hierüber Lactantius und Eusebius geschrieben haben. Sie erklären grundsätzlich, daß Wesen, die man in Bildern abgebildet sehen kann, not­wendig sterblich sein müssen. Auch Augustin urteilt nicht anders. Er erklärt nicht nur die Anbetung von Bildern für Frevel, sondern auch das Unterfangen, sie Gott zu weihen. Damit spricht er nichts anderes aus, als was viele Jahre zuvor das Konzil zu Elvira (im Jahre 306) zum Beschluß erhoben hatte. Denn dessen 36. Kanon lautet: „In den Tempeln (Kirchen) sollen keine Gemälde sein, damit nicht an die Wände gemalt werde, was man verehren oder anbeten soll.“ Aber in besonderer Weise ist denkwürdig, was Augustin aus Varro anführt und selbst völlig unter­schreibt: „Die zuerst Bildnisse der Götter einführten, die haben den Menschen die (Gottes-)Furcht weggenommen und ihnen dafür den Irrtum gegeben.“ (Vom Gottes­staat 4,9; 31,2). Hätte das bloß Varro gesagt, so hätte es vielleicht wenig Autorität. Aber auch dann müßte es uns doch billig beschämen, daß ein Heide, obwohl im Dunkeln tappend, doch Licht genug geschaut hat, um einzusehen, daß körperliche Bilder der Majestät Gottes unwürdig sind, weil sie unter den Menschen die Ehr­furcht vor ihm vermindern und den Irrtum vergrößern. Die Sache selbst bezeugt, daß dies ebenso wahr wie weise geredet ist, und Augustin, der den Ausspruch aus Varro entlehnt, bringt ihn als seine eigene Meinung vor. Er erinnert zunächst daran, daß die ersten Irrtümer über Gott, in die sich die Menschen verstrickt haben, nicht bei den Götzenbildern ihren Anfang hatten, daß sie aber dann, nachdem sie (eben an den Bildern) weitere Nahrung gefunden, kräftig zunahmen. Dann zeigt er, wie jene (von Varro behauptete) Minderung oder gar Aufhebung der Furcht Gottes eben deshalb erfolge, weil seine Gottheit durch die Narrheit der Bildnisse und durch ungeziemende und widersinnige Darstellung leicht in Verachtung gerate. Das letztere bestätigt die Erfahrung nur allzusehr! Wer also recht belehrt werden will, der muß anderswo als bei den Bildern lernen, was man von Gott wissen muß!

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This entry was posted on Donnerstag, November 12th, 2009 at 01:00 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 11, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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