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Zusammenfassung

  1. David lehrt uns, da Gott vergebens alle Völker durch die Betrachtung des Himmels und der Erde ruft, so ist das Gesetz die einzige Schule für Gottes Kinder
  2. Dies ist auch der Inhalt Christi Lehre bei der samaritanischen Frau

Text

Derselbe Prophet (Ps. 19,1) sagt auch, daß die Himmel die Ehre Gottes er- zählen, das Firmament seiner Hände Werk verkündigt, der geordnete Lauf von Tag und Nacht seine Majestät anzeigt; aber er spricht dann doch gleich darauf von Gottes Wort: „Das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele, das Zeug­nis des Herrn ist gewiß und macht die Unverständigen weise, die Rechte des Herrn sind richtig und erfreuen das Herz, die Gebote des Herrn sind lauter und erleuchten die Augen“ (Ps. 19,8ff.). Obwohl nun der Prophet auch andere Anwendungen des Gesetzes mit in Betracht zieht, so zeigt er doch allgemein: da Gott vergebens alle Völker durch den Anblick Himmels und der Erden zu sich einlädt, ist dies die beson­dere Schule der Kinder Gottes! Ähnlich ist auch die Absicht des 29. Psalms. Da redet der Prophet von der furchtbaren Stimme Gottes, wie sie in Donner und Sturm, Platzregen und Unwetter die Erde erzittern macht, die Berge erschüttert, die Zedern knickt. Und dann fügt er am Schluß hinzu: „In seinem Tempel sagt ihm alles Ehre“ — die Menschen sind ja gegen alle Stimmen Gottes, welche in der Luft erschallen, taub und ungläubig! So schließt er auch einen anderen Psalm, in dem er die schreck­lichen Fluten des Meeres beschrieben hat: „Dein Wort ist eine rechte Lehre, Heilig­keit ist die Zierde deines Hauses ewiglich“ (Ps. 93,5). Daher konnte auch Christus zu dem samaritischen Weibe sagen, ihr Volk und alle anderen wüßten nicht, was sie anbeteten, die Juden allein aber beteten den wahren Gott an (Joh. 4,22). Denn da der Menschengeist in seiner Schwachheit auf keine Weise zu Gott kommen kann, wo ihm Gottes Wort nicht aufhilft und ihn aufrichtet, so befanden sich notwendig alle Menschen außer den Juden, weil sie Gott ohne das Wort suchten, in Wahn und Irrtum.

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