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Zusammenfassung

  1. die Unzulänglichkeit menschlicher Vergleiche
  2. Unterscheidung in der Bibel
    1. Vater = Anfang des Wirken; Quelle und Ursprung aller Dinge
    2. Sohn = Weisheit, Ratsschluss (Plan) und geordnete Zuteilung aller Dinge
    3. Heiliger Geist = Kraft und Wirksamkeit dieser Kraft
  3. Unterscheidung in der Reihenfolge, nicht aber zeitliche Reihenfolge
    1. kein Vorher oder Nachher in der Ewigkeit
    2. aber der menschliche Verstand denkt von Natur aus wie folgt
      1. Gott Vater zuerst
      2. dann kommt die Weisheit von ihm
      3. zum Schluss die Kraft, durch welche die Ratsschlüsse seines Planes in die Tat umgesetzt werden (doppelte Aussendung – siehe Röm. 8 )
    3. umgekehrte Reihenfolge in der Wahrnehmung des Glaubens

Text

Um diese Unterscheidung näher zu kennzeichnen, hat man zuweilen Ähnlichkeiten aus menschlichen Verhältnissen entlehnt. Aber ich weiß nicht, ob dabei etwas heraus­kommt. Auch die Alten tun das manchmal; aber sie gestehen doch zugleich, es sei ein großer Unterschied zwischen Sache und Bild. Deshalb scheue ich hier alle Kühnheit; es könnte zu leicht etwas unbedacht Vorgebrachtes den Bösen zu Schmähungen und den Schwachen zum Irrtum Anlaß geben! Jedoch gebührt es uns nicht, die Art der Unterscheidung zu verschweigen, die wir in der Schrift bezeichnet finden. Diese besteht aber in folgendem: dem Vater ist der Anfang des Wirkens zugeschrieben, er ist aller Dinge Quelle und Brunnen, dem Sohne eignet die Weisheit, der Rat und die geordnete Austeilung, dem Geiste die Kraft und Wirksamkeit im Handeln. Ferner ist zwar die Ewigkeit des Vaters auch die des Sohnes und des Geistes — denn Gott konnte ja nie ohne Weisheit und Kraft sein, und in der Ewigkeit kann anderseits kein Vorher und Nachher gefunden werden. Aber trotzdem ist es eine keineswegs leere oder überflüssige Ordnungsfolge, wenn der Vater als der Erste gilt, dann der Sohn aus ihm folgt, und dann aus beiden der Geist. Denn jedes Menschen Herz neigt ganz von selbst dazu, zuerst den Vater zu betrachten, dann die aus ihm hervor­brechende Weisheit und dann zum Schluß die Kraft, durch die er seine Ratschlüsse verwirklicht. Aus diesem Grunde sagt man, der Sohn habe sein Wesen nur durch den Vater, der Geist durch den Vater und den Sohn gemeinsam. So finden wir es denn auch an vielen Schriftstellen; nirgendwo aber klarer als in Römer 8, wo derselbe Geist einmal als der Geist Christi und dann wieder als der Geist dessen bezeichnet wird, „der Christus von den Toten auferweckt hat“ (Röm. 8,9). Und das mit Recht. Bezeugt doch auch Petrus, daß es Christi Geist gewesen sei, in dem die Pro­pheten geweissagt haben (1. Petr. 1,11), wo doch sonst die Schrift so oft lehrt, daß es des Vaters Geist gewesen ist.

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This entry was posted on Samstag, Dezember 12th, 2009 at 01:00 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 13, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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