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Zusammenfassung

  1. Beispiele von Jesaja
    1. der prophezeite Fall Jerusalems durch die Chaldäer
    2. auch die prophezeite Befreiung von den Chaldäern durch Kyrus II. (der 100 Jahre nach Jesajas Tod lebte)
  2. Beispiele von Jeremias und Ezechiel
    1. die Prophezeiung des 70 jährigen Exils, die Wiederkehr und der Wiederaufbau
    2. obwohl Jeremias und Ezechiel geographisch voneinander getrennt waren, so übereinstimmt doch ihre Botschaft
  3. Daniel prophezeite auch über künftige Begebenheiten, also er sie schon wissen würde

Text

Bei den übrigen Propheten läßt sich das noch deutlicher sehen. Ich will nur wenig Beispiele auswählen, da es zu mühsam wäre, sie alle anzuführen. Als zur Zeit des Jesaja das Reich Juda Frieden hatte und gar meinte, an den Chaldäern eine Stütze zu haben, da redete Jesaja von der Zerstörung der Stadt und der Ver­bannung des Volkes. Geben wir zu, es sei noch kein ausreichend klares Beispiel göttlicher Eingebung, daß er lange Zeit zuvor etwas vorhersagte, das damals noch Fabel zu sein schien, sich nachher aber als wahr erwies. Daß er aber zugleich auch die Rückkehr aus der Verbannung weissagte, woher soll das gekommen sein, außer von Gott? Er nennt den Cyrus (Jes. 45,1), durch den die Chaldäer nieder­geworfen werden sollten und das Volk wieder in Freiheit kam. Es sind seit dieser Weissagung des Propheten mehr denn hundert Jahre vergangen, ehe denn Cyrus geboren wurde; denn dieser kam erst etwa hundert Jahre nach Jesajas Tode zur Welt. Damals konnte kein Mensch daran denken, es werde einst ein Cyrus mit den Babyloniern Krieg führen, der dann dieses mächtige Reich überwältigen und die Verbannung des Volkes Israel beendigen würde. Zeigt nicht diese nackte, schmuck­lose Erzählung, daß Jesaja Gottes unzweifelhafte Offenbarungen, nicht aber mensch­liche Vermutungen ausspricht? Auch Jeremia hat kurze Zeit vor der Wegführung des Volkes angekündigt, die Zeit der Gefangenschaft werde in siebzig Jahren enden, und das Volk werde zurückkehren und frei sein (Jer. 25,11.12). Mußte da nicht seine Zunge vom Geiste Gottes geleitet sein? Wie unverschämt wäre es, wenn man leugnen wollte, daß durch derartige Beweise die Autorität der Propheten bekräftigt und auf diese Weise erfüllt worden wäre, was sie selber anführen, um ihren Reden Glaubwürdigkeit zu sichern! „Siehe, was ich zuvor habe verkündigt, das ist gekom­men; so verkündige ich euch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich’s euch hören“ (Jes. 42,9). Ich gehe nicht weiter darauf ein, wie Jeremia und Ezechiel, obwohl sie räumlich so weit voneinander entfernt lebten, bei ihren gleichzeitigen Prophetien in allen Aussprüchen voll und ganz übereinstimmten, als ob sie sie einander diktiert hätten! Und hat nicht Daniel in seinen Weissagungen auf sechshundert Jahre hin die Zukunft so klar geschaut, als ob er eine Geschichte von vergangenen und durchweg wohlbekannten Tatsachen aufzeichnete? Wenn die Gottesfürchtigen das einigermaßen festhalten, so sind sie ausreichend kundig, um das Gebell der Gottlosen zum Schweigen zu bringen; denn gegen die Klarheit solcher Beweise kommt keine Ausflucht an.

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