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Zusammenfassung

  1. in jenen Werken Gottes, die ausserhalb des natürlichen Naturablaufes geschehen, sehen wir weitere klare Beweise der Herrlichkeit Gottes
  2. Gott zeigt seine Barmherzigkeit gegenüber der Gesellschaft, jedoch beweist er auch seine Güte den Gottesfürchtigen und seine Strenge den Gottlosen
  3. während die Gottlosen eine Zeit lang Erfolg zu haben scheinen, und die Gottesfürchtigen leiden müssen, so müssen wir doch merken:
    1. dass wenn immer er eine Sünde in diesem Leben bestraft, er damit zeigt, dass er alle Sünde hasst und dass er sie alle im Gericht bestrafen wird
    2. dass er seine unermessliche Güte den Gottlosen zeigt, um sie weg zu führen von ihrem Weg der Verderbnis

Text

Ebenso klare Erweisungen seiner Kraft und Güte treten uns auch noch bei einem anderen Teil seiner Werke entgegen, nämlich bei denen, die sich außerhalb des ge­wöhnlichen Laufs der Natur ereignen. Denn bei der Regierung des Menschenge­schlechts bewährt er seine Vorsehung dergestalt, daß er zwar gegen alle Menschen auf allerlei Weise gnädig und gütig ist, aber doch durch tägliche und offenbare Zeichen den Frommen seine Barmherzigkeit, den Gottlosen und Übertretern seine Strenge zu fühlen gibt. Unverborgen ist seine Vergeltung, mit der er das Ver­brechen ahndet. Ebenso erweist er sich deutlich als Schützer wie als Rächer der Un­schuld; krönt er doch das Leben der Frommen mit seinem Segen, hilft ihnen in der Not, lindert den Schmerz und macht ihn mit seinem Trost erträglicher, erleichtert ihnen das Herz im Kummer und tut alles zu ihrem Heil! An der ewigen Regel sei­ner Gerechtigkeit darf es uns auch nicht irremachen, daß er Übertreter und Übeltäter eine Zeitlang ungestraft frohlocken, die Frommen aber unverdient im Unglück liegen läßt oder gar zugibt, daß sie von den Gottlosen boshaft und ungerecht gepeinigt werden. Hier ist vielmehr eine ganz andere Beurteilung erforderlich: wenn Gott ein einziges Laster mit allen Kennzeichen seines Zorns straft, so trifft sein Haß alle miteinander, und wenn er manches ungestraft durchgehen läßt, so steht doch ein anderes Gericht bevor, auf das er die Bestrafung verschiebt. Wieviel Anlaß gibt er uns aber auch, seine Barmherzigkeit zu bedenken, wenn er öfters elende Sünder trotz allem mit unermüdlicher Güte verfolgt, bis er ihre Bosheit dadurch gebrochen hat, daß er ihnen immer wieder wohltut und sie mit mehr als väterlicher Langmut zu sich zurückruft!

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This entry was posted on Donnerstag, Oktober 1st, 2009 at 01:00 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 05, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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