Play

Zusammenfassung

  1. die Bibel konnte sich durch die Jahrtausende dem Widerstand des Satans und der Welt widersetzen und Menschen aller Epochen in Gehorsam und Glauben leiten
  2. die göttliche Kraft kann auch durch die Akzeptanz der Schrift gesehen werden, die viele Nationen und Völker, sonst unabhängig, ihr erwiesen haben

Text

Aber es gibt auch sonst noch gute Gründe, weshalb die übereinstimmende Lehre der Kirche ihr gutes Gewicht hat. Es ist nämlich auch nicht geringzuachten, daß seit der Abfassung und Kundmachung der Schrift so viele Völker durch so viele Jahr­hunderte sich ihr beständig im Gehorsam unterworfen haben, und daß die Schrift, obwohl der Satan und die ganze Welt sie mit allerhand Praktiken zu unterdrücken, zu verkehren, gar zu tilgen und aus dem Gedächtnis der Menschen auszureißen versucht haben, sich stets wie eine Palme wieder aufgerichtet hat und siegreich geblieben ist. Es war ja kaum ein Sophist, kein Redner von bedeutenderer geistiger Fähigkeit, der nicht seine Kraft gegen sie gerichtet hätte; aber sie haben doch alle nichts erreicht. Die Macht der ganzen Erde wurde aufgeboten, sie zu vernichten — aber alle Anschläge wurden zu Rauch! Wie sollte dieses Buch, so kräftig von allen Seiten angegriffen, widerstehen können, wenn es bloß von Menschen geschützt würde? Ja, dadurch erweist die Schrift ihre Herkunft von Gott noch klarer, daß sie sich gegen alle widerstrebenden Anstrengungen der Menschen aus eigener Kraft erhoben hat! Dazu kommt, daß nicht bloß eine Stadt, ein Volk sich verband, die Schrift anzunehmen. Nein, soweit die Erde geht, da haben sich Völker, die sonst nichts Gemeinsames haben, in heiligem Bunde ihrer Autorität gebeugt. Solch gemeinsames Tun so verschiedener Geister, die in allen anderen Dingen einander völlig ungleich sind, muß uns gewiß aufs höchste ergreifen: denn es ist offenbar nur durch himm­lische Kraft zustandegebracht. Aber diese Erwägung gewinnt noch an Gewicht, wenn wir auf die Frömmigkeit derer achten, die sich so zusammentaten, freilich nicht aller, sondern derjenigen, durch welche des Herrn Kirche nach seinem Willen wie aus Lichtern erstrahlen sollte.

Themen:

This entry was posted on Freitag, Oktober 30th, 2009 at 11:03 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 08, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

Leave a reply

Name (*)
Mail (will not be published) (*)
URI
Comment