1. Johannesbrief 2:7-11

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

Play

7 Brüder, ich schreibe euch nicht ein neu Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr habt von Anfang gehabt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang gehöret habt.
8 Wiederum ein neu Gebot schreibe ich euch, das da wahrhaftig ist bei ihm und bei euch; denn die Finsternis ist vergangen, und das wahre Licht scheinet jetzt.
9 Wer da sagt, er sei im Licht, und hasset seinen Bruder, der ist noch in Finsternis.
10 Wer seinen Bruder liebet, der bleibet Licht, und ist kein Ärgernis bei ihm.
11 Wer aber seinen Bruder hasset, der ist in Finsternis und wandelt in Finsternis und weiß nicht, wo er hingehet; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet.

V.7 Brüder, ich schreibe euch nicht ein neu Gebot…

    1. Nun kommen Ausführungen, was es konkret bedeutet Gott zu lieben
    2. Es ist ihm wichtig zu zeigen, dass die Brüderliebe kein neues Gesetz ist, da ja alles Neue im Allgemeinen skeptisch angesehen wird
    3. Christus hat kein neues Gesetz gebracht, was nicht schon implizit im ‚alten‘ Gesetz, d.h. im Alten Testament vorhanden war
    4. Johannes zeigt, dass er folglich nicht etwas neues bringt, sondern das was seinen Empfängern schon vertraut sein müsste

      … Das alte Gesetz ist das Wort, das ihr von Anfang gehöret habt…

        1. Die Meinung ist hier, dass das Evangelium von aller Ewigkeit her bestanden hat, jedoch erst zu seiner Zeit geoffenbart wurde
        2. Nächstenliebe war von Anfang an ein Gesetz und nicht eine nachträgliche Erfindung des Menschen

          V.8 Wiederum ein neu Gebot schreibe ich euch…

            1. ‚Neu‘ ist hier im Sinne von ‚tägliche Erneuerung eines bekannten Faktums‘ zu verstehen
            2. Die Nächsten- und Gottesliebe muss man also täglich wiederbeleben, da es das höchste Ideal des Menschen sein soll
            3. Dies muss gesagt sein, da der Mensch die einfache Lehre missachtet und eine ungesunde Wissbegier nach dem hat, was er nicht wissen kann
            4. Dies ist auch der Grund warum so viele Irrlehren in dieser Welt sind
            5. Daher muss sich derjenige, welcher in der Weisheit Fortschritte machen will, in der Liebe (gegenüber Gott und den Mensch) üben

              … Das da wahrhaftig ist…

                1. Das Gebot der Liebe ist die höchste Offenbarung, über ihr gibt es nichts mehr, denn Christus ist das Ziel aller Dinge
                2. Dieses Gebot ist die absolute Wahrheit, wirkt aber sehr banal (für die Welt)
                3. „…bei ihm und bei euch…“ deutet auf die Verbindung Christi mit der Gemeinde
                4. Die Vollkommenheit der Gemeinde ist die Verbindung mit Christus

                  … Denn die Finsternis vergeht…

                    1. Der volle Glanz der Einsicht kommt durch die Offenbarung Christi
                    2. Erkenntnis ist ein allmählicher Prozess, wie selbst Paulus in Phil 3:12 sagt, jedoch reicht die Erkenntnis ‚Christi genügt allein‘ zur Verscheuchung der Finstnis
                    3. Fortschritte im Glauben zu machen ist notwendig, da wir ja dem wahren Licht des Evangeliums folgen
                    4. Da die Theologie der röm.-kath. Kirche dies Licht der reinen Wahrheit verdeckt, muss sie als Ganzheit verurteilt und ablehnt werden

                      V .9 Wer da sagt, er sei im Licht…

                        1. Die Liebe ist die Essenz des Evangeliums; die Mittagssonne, die uns die Richtung weist
                        2. Lieblosigkeit (oder Gleichgültigkeit) ist ein Zeichen der geistlichen Blindheit und Ferne von Gott
                        3. Es ist kein Widerspruch, dass Calvin einmal von der Liebe zu Gott und dann der Nächstenliebe spricht, denn es handelt sich um die Ursache (zu Gott) und Wirkung (zum Mitmenschen)
                        4. Es ist unmöglich, Gott zu lieben (ihm zu gefallen) und seinen Nächsten zu verachten. Im Gegenteil, es ist das Zeugnis der unserer Liebe zu Gott
                        5. Paulus lehrt (Röm 13,8), dass derjenige das ganze Gesetz erfülle, der seinen Nächsten liebt
                        6. Christus sagt (Matt. 23,21), dass die Hauptpunkte des Gesetzes Gerechtigkeit, Gericht und Wahrheit sind
                        7. Beide sind wahr, denn Liebe zu Gott führt uns zur Nächstenliebe, und durch die Liebe zum Gestetz, lieben wir den Nächsten um Gottes willen
                        8. „…und ist kein Ärgernis bei ihm…“: wer sein Leben nach dieser Regel gestaltet, der wird seinem Mitmenschen, egal ob Christ oder Nicht-Christ, angenehm sein

                          V.11 Wer aber seinen Bruder hasst…

                            1. Es gibt keine noch so grosse Tugend, die die Liebe überflüssig machen könnte
                            2. In den Weltreligionen gibt es so viel erdichtete Heiligkeit, obwohl das Gebot der Liebe das Einzige und Höchste ist
                              This entry was posted on Montag, August 13th, 2007 at 19:37 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

                              Leave a reply

                              Name (*)
                              Mail (will not be published) (*)
                              URI
                              Comment