1. Johannesbrief 2:12-14

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

Play

12 Liebe Kindlein, ich schreibe euch, daß euch die Sünden vergeben werden durch seinen Namen.
13 Ich schreibe euch Vätern; denn ihr kennet den, der von Anfang ist. Ich schreibe euch Jünglingen; denn ihr habt den Bösewicht überwunden. Ich schreibe euch Kindern; denn ihr kennet den Vater.
14 Ich habe euch Vätern geschrieben, daß ihr den kennet, der von Anfang ist. Ich habe euch Jünglingen geschrieben, daß ihr stark seid, und das Wort Gottes bei euch bleibet, und den Bösewicht überwunden habt.

    1. Mit ‚Kindlein‘ meint Johannes nicht nur kleine Kinder, sondern spricht hier seine geistlichen Kinder (Menschen allen Alters) an
    2. So wie es nötig ist, dass wir uns immer daran erinnern, dass wir aus Gnade errettet sind, so will uns Johannes hier die freie Sündenvergebung ins Gedächnis rufen
    3. Es benötigt eine heilige Balance, dass man mit all den Ermahnungen zu einem heiligen Leben, zur Gottesfurcht und Reue nicht vergisst, dass schlussendlich Christus der alleinige Urheber unseres Heils ist
    4. Johannes will hier betonen, dass er, nachdem er eingehend zu guten Werken ermahnt, doch am Werk Christi als Zentrum des Evangelims festhalten will

      …die Sünden sind euch vergeben…

        1. Die Zuversicht, d.h. nicht nur blosses Hoffen, auf freie Sündenvergebung, ist fundamental für unsere Beziehung zu Gott
        2. Je mehr sich ein Mensch bewusst wird, welch unendliche Güte er durch Christus empfangen hat, desto mehr wird in ihm auch die gesunde Gottesfurcht geweckt
        3. Die röm.-kath. Kirche irrt sich in diesem Punkt gründsätzlich, wenn sie behauptet, dass freie Sündenvergebung unseren Eifer zu guten Werken erkalten lässt. Ungewissheit der Sündenvergebung ist eine ungeheuere Last und lähmt unsere Beziehung zu Gott
        4. Das ist unsere Hoffnung: Gott ist uns so wohlwollend, dass er uns die Sünden nicht anrechnet

          … durch seinen Namen…

            1. Hier nennt er nun den einzigen Grund unserer Sündenvergebung: um Christi Willen
            2. Die Sündenvergebung weist uns immer auf den Urheber hin; auf Christus. Dies ist deshalb so wichtig, weil Satan uns durch alternative Heilslehren (im Sinne von ‚viele Wege führen nach Rom‘, also dem heutigen religösen Pluralismus) diesen einzigen Weg versperren will
            3. Die menschliche Geschichte ist voll von ‚erdichteten‘ Sühneopfern, Ritualen und Genugtuungen, die jedoch Gott mit den Menschen schlussendlich nicht versöhnen, so sehr sie es auch meinen oder sich wünschen
            4. Je mehr man sich seine eigenen Mittel erfindet, desto mehr Hindernisse ‚zur wahren Vergebung‘ türmt man sich auf
            5. Daher kann man nicht genug wiederholen, dass uns Gott nur im Blick auf Christus gnädig ist

              V.13 Ich schreibe euch Vätern…

                  1. Nun spricht Johannes alle Altersklassen an um zu zeigen, wie sehr jeder Altersabschnitt Christus doch nötig hat
                  2. ‚Allgemeine Reden‘ jucken die wenigsten, da man sich ja nicht angesprochen fühlen muss. Das erklärt auch wieso Leute, die mit dem Christentum eigentlich nichts anzufangen wissen, am liebsten ‚liberale‘ und bis ins Unkennbare verallgemeinerte Predigten über Gott und die Welt hören
                  3. Ältere Leute meinen, sie seien zu alt zum Lernen; Teenager weigern sich aufmerksam zuzuhören, weil sie noch nicht reif genug sind und eigentlich ‚keinen Bock‘ drauf haben und Erwachsene haben nie richtig Zeit, sich mit der Materie wirklich auseinanderzusetzen.
                  4. Um diesen Ausreden entgegen zu halten, passt sich Johannes den Bedrüfnissen jeder Altersklasse an
                  5. Er redet zuerst die ältere Generation an, indem er sagt, dass sie den ewigen Christus erkennen können
                  6. Eigentümlich für dieses Alter ist das mürrische Wesen: sie sind darum unbelehrbar, weil sie Weisheit nach der Zahl der Jahre zu messen meinen
                  7. Der röm. Dichter Horaz (65. v.Chr bis 8 n.Chr.) hat schon gesagt, dass sie ihre Jugend idealisieren und alles Jetzige verwerfen
                  8. Dieser Tendenz begegnet Johannes geschickt, indem er ihnen klar macht, dass es sich nicht nur um ‚alte Weisheit‘ handelt, sondern um die Wahrheit die seit aller Ewigkeit besteht. Somit haben die Älteren keinen Grund mehr, dieser ‚alten Wahrheit‘ gegenüber misstrauisch zu sein
                  9. ‚von Anfang‘ bezieht sich hier auf das göttliche Wesen Christi, wie wir auch an einer anderen Stelle lesen Heb 13:8: Christus war gestern und ist heute.
                  10. Wenn man also Gewicht auf das Alter legt, dann ist Christus der einzige, der seit aller Ewigkeit ist
                  11. Somit ist wahrhaftig ‚alte‘ Religion ist nur die, die allein in Christus gegründet ist
                  12. Das Alter ist kein Garant für die Wahrhaftigkeit einer Religion

                  … Ich schreibe euch Jünglingen…

                    1. Mit dieser Alterstufe sind die Erwachsenen gemeint; karakteristisch für sie ist, dass sie sehr in die Sorgen der Welt verstrickt sind
                    2. Sie fühlen sich stark in ihrem Körper und fähig in ihren Geist und gegenüber den anderen Stufe sind sie am wenigsten auf andere angewiesen
                    3. Doch Johannes zeigt ihnen auf wo sie wahre Stärke finden können, nähmlich in Christus
                    4. Er ermutigt sie zur geistlichen Tapferkeit, welche nur in Christus zu finden ist, mit der sie den Bösewicht überwinden können
                    5. Die Niederlage Satans ist schon gesichert, obwohl wir noch am Kämpfen sind. Unser Sieg aber ist allein Christi Kreuzestod

                      V.14 Ich schreibe euch Kindern…

                        1. Kinder brauchen Orientierung, daher ist das Evangelium ihr treuer Führer, im übertragenen Sinn ‚vertraueswürdig wie ein Vater‘
                        2. Alle Alterstufen brauchen Leitung, weil wir, auf uns selbst gestellt und ohne die Stütze der ewigen Wahrheit Gottes, wie umherirrende Schafe sind
                        3. Der Mensch ist in seinem Wesen ein sehr wankelmütiges Geschöpf. Wirklicher Halt im Leben ist nur durch Christus möglich
                          This entry was posted on Montag, August 13th, 2007 at 19:39 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

                          Leave a reply

                          Name (*)
                          Mail (will not be published) (*)
                          URI
                          Comment