1. Johannesbrief 3:7-10

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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7 Kindlein, lasset euch niemand verführen! Wer recht tut, der ist gerecht, gleichwie er gerecht ist.
8 Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündiget von Anfang. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre.
9 Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde; denn sein Same bleibet bei ihm, und kann nicht sündigen; denn er ist von Gott geboren.
10 Daran wird’s offenbar, welche die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels sind. Wer nicht recht tut, der ist nicht von Gott, und wer nicht seinen Bruder liebhat.

V.7 Wer recht tut, der ist gerecht…

    1. Gute Werke sind die Zeugnisse unseres neuen Lebens und nicht die Grundlage unser Gerechtigkeit
    2. Wir sollen Christus ja ähnlich sein, daher muss man diese Ähnlichkeit mit ihm in unserem Leben auch merken
    3. Paulus sagt das Gleiche wenn er uns dazu ermahnt, dass wenn wir im Geiste leben, so auch im Geiste wandeln (d.h. handeln) müssen (Gal. 5:25)
    4. Es ist falsch an eine verborgene Gerechtigkeit im Herzen zu glauben, wenn alle unsere Taten herzlich wenig von dieser vermeindlichen Gerechtigkeit zeigen

      V.8 Wer Sünde tut, der ist vom Teufel…

        1. Es gibt kein Leben das aus Christus und Gott kommen soll, wo das Verhalten verkehrt und unmoralisch ist. Solche Leute leben in einer Illusion und sind in der Herrschaft des Bösen
        2. Durch diese harten Worte will Johannes ausdrücken, wie sehr solche Leute mit Christus im Zwiespalt leben
        3. So sehr Christus die Quelle der Reinheit ist, so ist der Teufel die Quelle der Sünde
        4. Es ist einfach unmöglich Christi Eigen zu sein und ein unmoralisches Leben zu führen
        5. Solche Menschen sind immer noch unter der Herrschaft und in der Gemeinschaft des Teufels. Man kann nur vor der Herrschaft des Bösen entfliehen, wenn man sich unter die Herrschaft der Gerechtigkeit Christi stellt.
        6. Es gibt im Bezug zu Christus keine Neutralität: Entweder ist man für Christus und lebt in seiner Gerechtigkeit oder man ist gegen ihn, unabhängig davon welcher Religion oder moralischen Lebensphilosophie man auch angehören mag
        7. Es handelt sich hier aber nicht um eine Art Dualismus (wie Ying-Yang, die böse gegen die gute Macht), sondern Satan war nicht von Natur aus Böse, sondern wurde es durch seinen Abfall. Er ist auch „nur“ ein Geschöpf und deshalb Gott nicht gleichzustellen
        8. Wenn Johannes sagt, dass die Einen aus Gott und die Anderen aus dem Teufel geboren sind, so ist kein Naturunterschied jener Menschen gemeint, sondern dass die einen von Christi Geist regiert werden und die andern unter der Herrschaft des Teufeln sind, welche er aber von Gott eingeräumt bekommen hat

          Denn der Teufel sündigt von Anfang…

            1. Hier ist gemeint, dass wie Christus die Quelle und Ursache der Gerechtigkeit ist, so ist der Teufel der Quelle der Sünde, welche dann auf seine Glieder weitergeht
            2. Diejenigen, die sündigen haben sich ihm ergeben und werden von ihm regiert
            3. Hier ist mit ‚von Anfang‘ etwas anderes gemeint, als wenn Johannes vom ewigen Christus sprach. Der ‚Anfang‘, auf den sich der Apostel bezieht, ist wenig später nach der Schöpfung, zu dem Zeitpunkt wo Satan als Engel abfiehl
            4. Seit diesem ‚Anfang‘ hat Satan nicht aufgehört, die Sünde zu streuen

              Dazu ist erschienen der Sohn Gottes…

                1. Johannes sagt mit anderen Worten, dass Christus gekommen ist, die Sünde wegzunehmen
                2. Daraus können zwei Schlussfolgerungen gezogen werden:
                  1. Diejenigen, die immer noch von der Sünde beherrscht werden können nicht als Glieder Christi angesehen werden. Denn dort, wo Christus wirklich Einzug genommen hat, da MUSS die Sünde weichen
                  2. Die von Gott Wiedergeborenen, sündigen nicht. (Weiter oben erklärt Calvin, was man unter „nicht sündigen“ versteht)
                3. Christen werden nicht völlig frei von Sünde sein, aber man kann sich nicht als Christ sehen, wenn man nicht mit ganzen Herzen versucht, ein gottgefälliges Leben zu führen
                4. Unter gewissen Gläubigen, arminianischer und charismatischer Natur, gibt es die Überzeugung, der Mensch sei fähig völlig sündlos zu leben. Diese Überzeugung zeugt nur von einem abstumpften Gewissen

                  Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde…

                    1. Obwohl uns Gott in einem Augenblick erneuert, bleiben doch immer Reste des alten Menschen in uns
                    2. Aus diesem Grund bleibt ein Leben lang ein Rest von Sünde in uns, weil wir ja jeden Tag sündigen
                    3. Nichtsdestotrotz ist das Ziel die Beseitigung der Sünde: Wir leben aus dem Grund fromm und gerecht, weil Gottes Geist uns die Lust zur Sünde nimmt. Das versteht man unter dem Samen Gottes
                    4. Gott formt die Herzen der Menschen derart, dass das Fleisch mit seinen Lüsten nicht vorherrschen kann
                    5. Wir haben daher Kraft über die Sünde, weil sie uns der Geist gibt

                      Und kann nicht sündigen…

                        1. Die Herzen der Frommen werden wirksam vom Geiste Gottes regiert, so dass wir mit einer neuen Gesinnung ein reines Leben führen wollen.
                        2. Die röm.-kath. und zum aller grössten Teil auch die moderne protestantische/evanglikale Meinung ist grundlegend verschieden zur altprotestanschen/kalvinistischen: Sie geben zu, dass wir ohne die Hilfe des Hl. Geistes nichts Gutes wollen oder machen können. Doch für sie ist der Einfluss des Hl. Geites derart, dass wir wieder die freie Wahl zwischen gut und böse haben.
                        3. Das ist das Fundament auf dem die röm.-kath. Kirche ihre ganze Verdienststheologie aufgebaut hat und die Evagelikalen sich nicht als Marionetten fühlen.
                        4. Sie behaupten ferner, dass gerade darin die Gnade des Geistes ist, dass wir das Gute wollen dürfen, wenn es uns beliebt.
                        5. Johannes denkt hier ganz anders: Die Wirksamkeit des Geistes wirkt sich so aus, dass wir notwendig bei einem beständigen Gehorsam bleiben, wie unvollkommen er auch immer sein mag.
                        6. Im Hes. 36:26 verspricht Gott seinen Kindern ein neues Herz zu geben, welches sie nach seinen Gesetzen trachten lässt.
                        7. Ferner ist dieses Werk des Geistes nicht nur ein einmaliges, sondern ein Beständiges bis zu unserem Tode.
                        8. Die mittlere Wirksamkeit des Geistes, die das Gute „wollen“ und „nicht wollen“ kann, ist zu abzulehnen. Gott verändert uns vielmehr so, dass wir ein Leben lang nach seiner Gerechtigkeit streben.
                        9. Dabei wird uns aber nicht der Wille genommen, denn wir wollen ja das, was wir „von Natur aus“ (Wesensart des Herzens) bevorzugen. Man sündigt also, weil wir eine „natürlichen“ Hang zur Sünde haben, das gleiche gilt für die Gerechtigkeit. Wir suchen Gott, weil wir von Natur aus ihn suchen wollen
                        10. Auch wenn wir eine neue Natur (ein neues Herz) bekommen, sind wir sehr wankelmütig. Daher muss der Geist ein beständiges Werk an uns vollbringen.
                        11. Es ist ein unbiblischer Denkansatz, dass uns nur die Werke angerechnet werden, die wir freiwillig tun. Obwohl Gott der Urheber unserer Werke ist, rechnet er sie uns an.
                        12. Nun stellt sich die Frage: Kann ein Mensch die Furcht Gottes und die Frömmigkeit verlieren, wie es z.B. bei David eine gewisse Zeit lang der Fall zu sein schien und als er im 51. Psalm Gott bat, ihm seine Gerechtigkeit wiederzuschenken?
                        13. Selbst wahre Gläubige können in derartige Versuchungen kommen, in denen das Feuer des Evangeliums erlöscht zu sein scheint. Doch unter der Asche der Sünde ist immer noch eine Glut, die zu seiner Zeit das Feuer wieder zum brennen bringt.
                        14. Einige „Christen“ glauben, dass ihnen dadurch eine Art Freipass zu eine „weltlichen“ Leben gegeben ist, im Sinne von „einmal gerettet, immer gerettet“. Johannes aber hat etwas anderes im Sinn: wir sündigen darum nicht, weil Gott sein Gesetz in unsere Herzen geschrieben hat, wie es schon Jeremia profezeite (Jer. 31:33)

                          V.10 Daran wird’s offenbar, welche die Kinder Gottes sind…

                            1. Kurz sagt er uns, dass diejenigen sich fälschlich als Christen bezeichnen, welche sich nicht durch ein Frommes und heiliges Leben beweisen (es ist der Beweis, nicht der Grund).
                            2. Hiermit ist aber nicht gemeint, dass die Welt uns als Kinder Gottes erkennt, sondern das die Frucht und Wirkung der Wiedergeburt immer auch im Leben zu sehen ist
                              This entry was posted on Dienstag, August 14th, 2007 at 21:04 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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