1. Johannesbrief 3:19-22

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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19 Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm stillen,
20 daß, so uns unser Herz verdammt, daß Gott größer ist denn unser Herz und erkennet alle Dinge.
21 Ihr Lieben, so uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir eine Freudigkeit zu Gott;
22 und was wir bitten, werden wir von ihm nehmen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm gefällig ist.

V.19 Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind.

    1. Wenn wir unserenNächsten lieben, so bezeugt uns dies, dass wir aus Gott geboren sind und dass die Wahrheit in uns ist, doch kommt die Heilsgewissheit nicht aus der Nächstenliebe
    2. Durch den Hl. Geist ist uns die Heilsgewissheit gegeben und dass wir Christus im Glauben umfassen
    3. Die Nächstenliebe ist ein Geschenk oder eine Stütze zur Stärkung des Glaubens, aber es ist nicht das Fundament

      und können unser Herz vor ihm stillen…

        1. Der Glaube kann nicht ohne gutes Gewissen bestehen, doch wiederum es hängt davon nicht aber, ist aber seine Konsequenz
        2. Wir sind erst dann wirklich von unserer Verbindung zu Gott überzeugt, wenn wir das Wirken des Geistes in unserer Liebe zum Nächsten sehen
        3. Er sagt also, dass es keinen wirklichen Seelenfrieden in unserem Herzen vor Gott geben kann, wenn wir nicht die Liebe als Frucht des Geistes in uns entdecken
        4. Dies bedeutet aber nicht Werksgerechtigkeit, sondern gutes Gewissen und Glauben sind verbunden wie Ursache und Wirkung

          V.20 So uns unser Herz verdammt…

            1. Es nennen sich fälschlich solche Christen, denen das Zeugnis eines guten Gewissen felht, weil wenn uns schon unser eigenes Gewissen anklagt, umso weniger werden wir dem Gericht Gottes entgehen
            2. Durch die Unruhe eines schlechten Gewissens wird der Glaube vernichtet
            3. Damit ist gemeint, dass wenn schon unser Gewissen uns anklagt, wieviel mehr die scharfen und prüfenden Augen Gottes
            4. Paulus sagt, dass obwohl er sich nichts bewusst ist, er sich doch verfehlen kann (1. Kor 4:4)
            5. Selbst ernste Achtsamkeit ist kein Garant, sich nicht zu verfehlen. Es gibt Unwissenheitssünden, die Gott dennoch straft
            6. Daher ist es unmöglich, dass jemand dem Gericht Gottes entgeht, wenn ihn schon sein eigenes Gewissen beunruhigt
            7. Hier stellt sich die Frage: Warum haben so viele Gottlose ein unversehrtes Gewissen? Solche Leute haben darum ein gutes Gewissen, weil sie das durchsuchende Licht Gottes meiden und sich in schmeichlerische Schlupfwinkel verkriechen
            8. Johannes redet hier von solchen, die Gott ans Licht gebracht und vor seinen Richterstuhl zwingt
            9. Es gibt keinen wirklichen Seelenfrieden, wenn man nicht ein von Gott gereinigtes Herz hat, denn obwohl viele stumpf geworden sind, so fühlen sie doch dumpfe Stiche, die sie in ihren Gewissenschlaf quälen

              V.21 So uns unser Herz nicht verdammt…

                1. So sehr den Gottlosen ihren Lebensstil gefallen mag, Gott prüft doch die Herzen (Spr. 16:2)
                2. Die Prüfung Gottes lässt keinen Menschen behaupten, er habe ein reines Herz
                3. Johannes will hiermit sagen, dass man nur dann mit ruhiger Zuversicht vor das Angesicht Gottes kommen kann, wenn man ein ruhiges Gewissen und das Zeugnis eines rechtschaffenden Herzens hat
                4. Man darf nun aber die Aussage von Paulus (Eph. 3:12) dass uns der Zugang zu Gott durch den Glauben offensteht, welchen wir durch die Gnade Gottes bekommen haben, nicht gegen jene von Johannes „dem reinen Gewissen“ ausspielen
                5. Zwischen diesen beiden Meinungen ist kein Widerspruch, da Paulus vom Grund der Zuversicht spricht; während Johannes von einer Eigenschaft redet, die notwendig damit zusammenhängt, obwohl sie nicht der Grund ist
                6. Man kann sich nun fragen, ob es überhaupt noch eine Zuversicht gibt, denn wer kann sich eines makellosen Gewissen rühmen?
                7. Obwohl wir uns überführt fühlen, so haben wir doch einen sicheren Zufluchtsort im Opfertod Christi. Es braucht aber unser Gewissen, damit wir demütig erkennen, wie es in uns wirklich aussieht. Das Gewissen hat also eine erzieherische Funktion, die uns Missfallen gegenüber der Sünde lehrt und uns unsere wirkliche Natur zeigt
                8. Der Apostel meint, dass wir uns aber nicht als Angeklagte fühlen müssen, denn unser Gewissen ist das Zeugnis, dass wir wirklich und von Herzen Gott fürchten und uns seiner Gerechtigkeit zu unterwerfen streben
                9. Es ist unser Trost zu wissen, dass Gott unsere Bestrebungen wohlgefallen, so unvollkommen sie auch immer sein mögen. Dies gibt uns ein beruhigtes Herz und führt zu einer heiligen Heiterkeit

                  V.22 Und was wir bitten…

                    1. Zuversicht und das Anrufen Gottes sind voneinander abhängig. Es können nur diejenigen Gott anrufen, die ihn mit reinem Herzen fürchten und auf richtige Weise verehren. Ein schlechtes Gewissen zerstört diese Zuversicht und Feudigkeit
                    2. Die Bibel sagt klar, dass Gottlose von Gott nicht erhört werden und dass ihre Opfer und Gebete ihm verhasst sind. Er lässt die Verachtung seiner Person nicht ungestraft und verbannt sie vor seinem Angesicht
                    3. Ein gutes Gewissen ist aber nicht der Grund, dass unsere Bitten auf Gnade stossen. Wir dürfen unsere Werke nie als Grund für die Gunst die wir vor erlangen betrachen, da diese Werke gerade in Gott ihren Ursprung haben
                    4. Unsere einzige Hoffnung ist die alleinige Mittlerschaft Christi
                    5. Wenn Johannes den Glauben immer mit der Liebe zu Gott verbinden, will er damit den Heuchler den Weg zu Gott verwehren, denn dieser Zugang ist alleine seinen Kinder gewährt
                    6. Mit „denn wir halten seine Gebote…“ meint Johannes nicht eine Erhörung aufgrund unserer Werke. Er will nur sagen, dass der Glaube nicht von der Frömmigkeit und lauteren Gottesverehrung getrennt werden kann
                      This entry was posted on Dienstag, August 14th, 2007 at 21:06 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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