1. Johannesbrief 4:4-6

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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4 Kindlein, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer, denn der in der Welt ist.
5 Sie sind von der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt höret sie.
6 Wir sind von Gott, und wer Gott erkennet, der höret uns; welcher nicht von Gott ist, der höret uns nicht. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.

V.4 Ihr seid von Gott und habt jene überwunden

    1. Mit „jene überwunden“ sind die falschen Propheten (d.h. Prediger/Theologen) gemeint, die auch damals schon die Gemeinden verwirrten und im Ansatz schon den Geist des Widerchristen darstellten
    2. Es ist eine allgemeine Regel, dass die Kampflust umso besser ist, desto mehr die Truppen an einen bevorstehenden Sieg glauben. Das Gleiche will Johannes bewirken, indem er sagt, dass wir bereits Sieger sind. Praktisch für uns heisst das Folgendes: Alle Kämpfe, die wir gegen die Welt und das Fleisch führen, sind mit einem sicherem Sieg verbunden, obwohl wir heute und jetzt schwere Kämpfe zu ertragen haben, ist uns doch auf lange Sicht der Sieg sicher, wenn wir mit der Kraft Christi und mit seinen geistlichen Waffen kämpfen
    3. Es ist ein grosser Trost, dass wir auf den Felsen des Wortes Gottes stehen bleiben, möge uns Satan angreifen, wie er will, denn „der in euch ist, ist grösser (stärker), denn der in der Welt ist“
    4. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir, auf uns selbst gestellt, wir nicht die geringste Chance gegen Satan hätten. Es ist daher unmöglich zu behaupten, dass ein Mensch Gott und Christus gegenüber neutral sein kann. Wenn er so etwas behauptet, ist das schon der Beweis seiner Verführung
    5. Entweder bleiben wir in Gott und besitzen eine solche Stärke, als wenn Satan mit Gott selbst hadern würden, oder wir sind ausserhalb von ihm und sind somit eine leichte Beute für Satan
    6. Wir müssen uns daher einprägen: Wenn wir nur mit unseren eigenen Waffen kämpfen, haben wir keine Chance! Aber wenn es Gott ist, der für uns kämpft, dann können wir unsere Pflichten in Ruhe angehen, denn wir wissen, wessen Kampf wir kämpfen

      V. 5 Sie sind von der Welt…

        1. Es ist auch ein Trost, dass diejenigen welche uns angreifen wollen, nur mit den Waffen der Welt kämpfen, d.h. Waffen, die unendlich schwächer sind als die Waffen des Schöpfers. Mit „Welt“ ist der Teil der Schöpfung gemeint, über den Satan eine gewisse Zeit regieren kann
        2. Falsche Propheten bekommen daher eine solch grosse Anerkennung, weil sie vom gleichen Geist getrieben werden, wie der Rest der „Welt“. Die geistliche Vorstellung Gottes von allen christlichen Irrlehren und Weltreligionen entspricht so sehr dem Geist der „Welt“, dass wir uns nicht verwundern müssen, dass die Wahrheit nie eine grosse Verbreitung gefunden hat. Eine Welt die verlogen ist, liebt die Lüge

          V.6 Wir sind von Gott…

            1. Das gilt vor allem Gläubigen, aber besonders den treuen Dienern des Evangeliums. Es ist eine grosse Freude, Gott aufrichtig zu dienen und die Wahrheit weiterzugeben, so wie sie ist
            2. Falsche Propheten werden von sich auch behaupten, sie würden Gott aufrichtig dienen, aber sie sind nicht fähig, das zu leben (d.h. in die Tat umzusetzen), was sie predigen, denn sie haben die Kraft Gottes nicht.
            3. Johannes sagt dies im Zusammenhang, dass schon damals wie auch heute die Zahl der Frommen klein war und die breite Masse Irrlehren regelrecht nachjagten.
            4. Der Apostel will seine Leser trösten, indem er sagt, dass nur „die kleine Zahl“ der Gläubigen Gott die Ehre gibt und sich seinem Wort unterwirft. Hier muss noch gesagt werden, dass die Gläubigen nicht deshalb eine kleine Zahl sind, weil wir irgendwelche geheime Botschaften von Gott hätten, die uns privilegiert. Nein, die einfache Botschaft Christi ist klar und offen, doch sie ist für den natürlichen Menschen nicht sehr verlockend, d.h. er kann damit nichts anfangen

              welcher nicht von Gott ist, der höret uns nicht…

                1. Johannes sagt, dass die grosse Masse derer, die mit dem einfachen Evangelium der treuen Botschafter Gottes nichts anfangen können, Gott entfremdet sind, d.h. ihr Herz ist abgeneigt gegen Gott
                2. Die Geltung des Evangeliums wird dadurch, dass es von so vielen abgelehnt wird, in keiner Weise vermindert
                3. Hierin liegt auch eine praktische Ermahnung: Wir sollen durch den Gehorsam des Glaubens ein Beweis dessen sein, dass wir von Gott sind
                4. Es gibt nichts Einfacheres, als von sich zu behaupten, man diene „Gott“, deswegen ist es so populär. Zum Beispiel behaupten dies auch die Anhänger der röm. -kath. Lehre mit Stolz, obwohl sie Gottes Wort mit dem gleichen Stolz verachten. Ein weiteres Beispiel sind die Islamisten, welche Christus für einen Menschen (d.h. nur für Propheten) halten. Sie predigen Hass gegen Ungläubige, sind aber der festen Überzeugung, „Gott“ wohlgefällig zu sein
                5. Es ist eine der oft gehörten Ausreden, dass Leute das Evangelium meiden, weil sie meinen, sie könnten es nicht beurteilen. Jeder, der Gott von Herzen fürchtet, muss ihn notwendigerweise in seinem Wort (d.h. der Bibel) wieder erkennen
                6. Calvin sagt hier auch klar, dass die Auserwählten bevor sie zum Glauben an Christus kommen, nicht als Kinder Gottes angesehen werden dürfen
                7. Es ist ein Zeichen des verworfenen Menschen, dass er der Wahrheit hartnäckig widerstrebt

                  Daran erkennen wir…

                    1. Wie kann man die Wahrheit von der Lüge unterscheiden? Ob die einen aus Gott, die anderen aus der Welt reden? Wie wissen wir aber, dass etwas von Gott ist? Wir erkennen es instinktiv, weil wir von Gott ein neues Herz bekommen haben, dass das Gute sucht. Der Verworfene lässt sich von Betrügern täuschen, weil er zum Irrtum geboren ist und den Samen der Lüge in sich trägt
                    2. Alle behaupten ja, sie würden aus dem Geist der Wahrheit reden. Die röm.-kath. Kirche behauptet ja auch, dass ihre erfundenen Tradition von Gott stammt. Mohammed war auch der Überzeugung, der Koran komme aus Gottes Mund
                    3. Wie können wir nun die Geister unterscheiden? Allein die Bibel kann uns die endgültige Antwort geben, wenn wir mit Demut und Bescheidenheit in ihr suchen. Gott schenkt uns dann den Geist der Unterscheidung
                      This entry was posted on Freitag, August 24th, 2007 at 10:35 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.

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