1. Johannesbrief 4:11-16

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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11 Ihr Lieben, hat uns Gott also geliebet, so sollen wir uns auch untereinander lieben.
12 Niemand hat Gott jemals gesehen. So wir uns untereinander lieben, so bleibet Gott in uns, und seine Liebe ist völlig in uns.
13 Daran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und er in uns, daß er uns von seinem Geist gegeben hat.
14 Und wir haben gesehen und zeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat zum Heiland der Welt.
15 Welcher nun bekennet, daß Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibet Gott und er in Gott.
16 Und wir haben erkannt und geglaubet die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibet, der bleibet in Gott und Gott in ihm.

V.11 Ihr Lieben…

    1. Johannes will nun uns vom der Beispiel der göttlichen Liebe zur brüderliche Liebe führen.
    2. Paulus stellt uns auch Christus als Vorbild vor, auf das wir, wie er, uns für unseren Glaubensbruder hingeben.
    3. Das Ziel dieser totalen Glaubensbruderliebe ist aber nicht unser eigener Verdienst, sondern Widerspiegelung der Liebe, die Gott uns gibt. So wir von Gott umsonst geliebt werde, so sollen wir andere aus freien Stücken lieben.
    4. Die Liebe, die wir unseren Freuden geben, weil wir wissen, dass wir Gleiches mit Gleichem vergelten, ist im Grund Eigenliebe und nicht wahre Liebe.

      V.12 Niemand hat Gott jemals gesehen…

        1. Johannes hat diese Worte schon in seinem Evangelium geschrieben (Joh. 1:18). Er wollte damit sagen, das man Gott nicht anders als im geoffenbarten Christus erkennen kann. Der Apostel entfaltet jetzt die Lehre weiter und sagt, dass wir Gottes Kraft durch den Glauben und die Liebe erfassen können.  Das  Ziel dabei ist die Sicherheit zu  wissen, dass wir Gottes Kinder sind und er in uns wohnt.
        2. Mit „Gott bleibt in uns“ meint er, dass wenn wir uns untereinander lieben, denn dann ist seine Liebe in uns wirklich erwiesen. Gott beweist seine Gegenwart durch die Liebe, weil sein Geist uns zu dieser Liebe drängt. Die Liebe ist sozusagen die Wirkung des Geistes.
        3. Wir erkennen (d.h. wir sind uns dessen gewiss) durch den „Geist“, den uns Gott gegeben hat, dass er in uns wohnt.
        4. Anders gesagt: die wahre Liebe unter Christen ist unmöglich, wenn sie nicht aus dem Heiligen Geist stammt. Daher ist es absurd zu behaupten, Christ zu sein und seinen Nächsten zu hassen, da ja gerade die Liebe der Beweis der Wahrheit seiner Aussage ist. Wahre Gotteserkenntnis ist unzertrennlich mit der Liebe verbunden.
        5. „Liebe“ kann hier aus zwei Arten verstanden werden: Liebe, die wir ihm erweisen oder Liebe, die er uns einflösst.

          V.14 Und wir haben gesehen…

            1. Gott teilt uns in seinem Sohn mit, d.h. er wird durch den Glauben von uns erfasst.
            2. Durch die Liebe und den Glauben sind wir derart mit Gott verbunden, dass er wirklich in uns wohnt und er sich durch die Wirkung seiner Kraft sichtbar darstellt, da er sonst unsichtbar wäre.
            3. Mit „wir haben gesehen und zeugen“ meint er sich und die andern Apostel. Dieses Sehen ist ein mit dem Glauben verbundenes Sehen.
            4. Der Vater hat den Sohn gesandt zum Heiland der Welt“ ist eine Erkenntnis, die aus der Erleuchtung des Geistes folgt.

              V.15 Welcher nun bekennt…

                1. Wir sind mit Gott nur durch Christus verbunden. Glaube und Bekenntnis braucht er hier im gleichen Sinn.
                2. Obwohl die Heuchler fälschlich einen Glauben vorgeben, so leugnet Johannes, dass einer von ihnen wirklich und von Herzen glaubt.
                3. dass Jesus Christus Gottes Sohn ist“ ist wirklich die ganze Summe unseres Glaubens.
                4. Durch den Glauben an Christus, bleibt Gott in uns und Gott schenkt uns diese Gnade. Da aber Gott Liebe ist, kann niemand in ihm bleiben, der nicht die Liebe an seinen Nächsten beweist. Ergo, die Liebe muss in uns herrschen, wenn Gott sich mit uns verbunden hat.

                  V.16 Wir haben erkannt und geglaubet

                    1. Das heisst, wir haben durch den Glauben erkannt. „die Liebe, die Gott zu uns hat“ wird nur durch den Glauben gewonnen.
                    2. Dieser Glauben ist kein ungewisses und zweifelhaftes Meinen, sondern felsenfest.
                    3. Er drückt den Inhalt des Glaubens nun verschieden aus: auf der einen Seite ist es der Glaube, dass Jesus Christus wirklich Gottes Sohn ist, auf der anderen Seite ist es der Glaube, dass Gott uns wirklich liebt.
                    4. Dass Gott uns liebt kann man nur aus Christus erkennen. Dieses kann man nirgends in der Schöpfung oder durch Reflexion erkennen.
                    5. Die Sicherheit des Glaubens ist ein Gnadengeschenk, weil er uns wissen lässt, dass wir seine Kinder sind.
                    6. Daher stellt Gott seinen Sohn täglich in unsere Mitte, um in IHM uns als Kinder anzunehmen.

                      Gott ist Liebe…

                        1. Das ist der Schlussfolgerung seiner Argumentation: durch den Glauben wohnt Gott in uns, Gott aber ist Liebe, daher muss die Gegenwart Gottes mit Liebe verbunden sein. Daraus folgt, dass die Liebe notwendig mit dem Glauben verbunden ist.
                          This entry was posted on Samstag, Dezember 20th, 2008 at 21:36 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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