1. Johannesbrief 4:17-18

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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17 Daran ist die Liebe völlig bei uns, auf dass wir eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts; denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt.
18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibet die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe.

V.17 Darinnen ist die Liebe völlig

    1. Dieser Verse hat zwei Folgerungen: wir sind dann wirklich Kinder Gottes, wenn wir Gott ähnlich sind, wie Kinder ihrem Vater ähnlich sind. Die daraus entstandene Freude ist unschätzbar.
    2. Gott will uns also zeigen, in welcher Absicht er uns angenommen hat und was wir aus dieser Gnade schöpfen können.
    3. Die Liebe, von der Johannes hier spricht, ist die, die Gott für uns hat. Diese Liebe ist vollständig und standhaft. Sie ist aber nur denen teilhaftig, die durch Ähnlichkeit mit Gott sich als seine Kinder beweisen.

      Dass wir eine Freudigkeit haben…

        1. Wir können das Geschenk, dass wir vor Gott ohne Zittern bestehen können, nicht genug bewundern. Es ist jenseits aller Beschreibung und hilft uns in Zeiten der Not.
        2. Von Natur aus scheuen wir Gott, weil wir instinktiv wissen, dass er der gerechte Richter der Welt ist. In uns steckt die Furcht vor Gericht und Hölle tief im Gewissen und das zurecht. Das man heute einen Spass daraus macht, zeigt nur, wie verblendet unser Zeitalter ist.
        3. Wenn aber der Gottlose vor der Tür der Ewigkeit steht, dann ist jede Leichtfertigkeit dahin. Ganz anders bei den Gläubigen, sie treten ruhig und froh vor Gottes Richterstuhl, weil sie von seiner väterlichen Liebe überzeugt sind.
        4. Nur der hat Fortschritte im Glauben gemacht, der mit ruhigen Gewissen seinen Tod und das Jüngste Gericht entgegensehen kann.

          Gleichwie er ist…

            1. Dies will ausdrücken, was wir schon gesagt haben, nämlich, dass wir das Bild Gottes widerspiegeln sollen.
            2. Wir sind seine Vertreter auf Erden und unser Verhalten bezeugt, dass wir wirklich von Gott angenommen worden sind.
            3. Mit diesen Worten könnte ja man meinen, dass wir durch unsere Freude teils unseren Werken (die aktive Nächstenliebe) zuschreiben müssen. Wir müssen zugeben, dass niemand durch Christus mit Gott versöhnt ist, ohne das er in seinem Bild erneuert wurde. Beide Teile sind untrennbar. Es gibt kein Vertrauen auf Gottes Gnade, ohne das wir ein gerechtes und frommes Leben führen. Die Erneuerung unseres Lebens soll zur Stärkung des Vertrauens dienen, dass wir von Gott wirklich angenommen sind und uns nicht etwas einreden.
            4. Dies alles muss im Zusammenhang mit der Gnade gesehen werden. Warum führen wir ein neues Leben? Weil Gott uns aus Gnaden ein neues Herz gegeben hat, der das Gerechte sucht. Warum sind wir ihm ähnlich? Wer Gott aus Gnaden unser Leben verändert. Gott ist die Ursache aller guten Eigenschaften und Werke, die wir machen.
            5. Dass unsere Werke meist elend aussehen, dass erkennt auch die röm.-kath. Kirche, darum ist auch der katholische Glauben ein Glaube der Ungewissenheit, da sie auf den wankeligen Fundament der Werke aufgebaut ist. Unser Glaube aber baut auf der Gnade Gottes: das ist der Felsengrund, der uns eine unglaubliche Sicherheit und Freude im Leben gibt.

              V.18 Frucht ist nicht in der Liebe…

                1. Jetzt zeigt uns Johannes, dass wir ohne Christus beständig gequält wären.
                2. Diese Liebe Gottes für die Seinen gib uns den einzigen wahren Seelenfrieden. Es ist ein einzigartiges Geschenk Gottes, uns zu lieben, die wir doch mehr seiner Verachtung würdig wären.
                3. Durch den Glauben verlieren wir die Furcht vor Gott.
                4. Einige sehen in dieser Stellen den Gedanken, dass ein Knecht seinen Herrn aus Furcht dient. Wir sind von der knechtischen Furcht befreit und dienen ihm aus kindlichen Vertrauen und aus freien Stücken, ohne Furcht vor Strafe. Für Calvin mag ja das im Kern stimmten, aber hat nicht mit dieser Bibelstelle zu tun.
                5. Was diese Stelle sagen will ist dies: sobald wir die Liebe Gottes begreifen und durch den Glauben erkennen, so findet unser Gewissen Frieden und Gott nimmt uns die Angst vor dem Tod und das Gericht.
                6. Wenn das wahr ist, warum sind wir nicht völlig von der Furcht befreit? Weil wir die Liebe Gottes nur stückweise begreifen können. Die Zuversicht kann auf harte Prüfung gestellt werden, aber wir bauen unser Vertrauen auf einen sicheren Felsen.

                  Die Furcht hat Pein…

                    1. Das Geschenk der Gnade kann nur dann erfasst werden, wenn wir uns bewusst sind, was wir ohne diese Zuversicht hätten.
                    2. Wie schon gesagt hat das nichts zu tun mit der Angst vieler Menschen in die Hölle zu kommen, wenn sie Gott nicht dienen.
                    3. Auch ist die Auslegung falsch, dass die Gott fürchten , die ihm dienen, aber es nicht freiwillig machen, d.h. hätten sie die Möglichkeit, so würden sie Gott den Rücken drehen.
                    4. Es ist die Schuld des Unglaubens, wenn man sich fürchtet, während wirklich erkannte Liebe Gottes die Herzen erfüllt.
                      This entry was posted on Samstag, Dezember 20th, 2008 at 21:52 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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