1. Johannesbrief 3:1-3

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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1 Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder sollen heißen! Darum kennet euch die Welt nicht, denn sie kennet ihn nicht.
2 Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder, und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3 Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reiniget sich, gleichwie er auch rein ist.

V.1 Sehet…

    1. Ein zweiter Grund ein heiliges und reines Leben zu führen, ist die der Ehre, die uns Gott machte, als er uns zu Gottes Kinder berief
    2. Der Mensch ist nicht automatisch „Gottes Kind“, sondern in erster Linie Gottes Geschöpf. Die Kindschaft ist eine grosse Gnade, die uns dazu motivieren müsste Christus ähnlicher zu werden
    3. Es ist prinzipiell unmöglich, die „Kindschaft Gottes“ von der „Reinheit des Lebens“ zu trennen
    4. Um uns zu dieser Reinheit zu motivieren, beschreibt Johannes die unfassbare Gnade und Barmherzig, mit der uns Gott begegnet, in dem er uns als seine Kinder annimmt
    5. Gott hat uns Liebe erzeigt, d.h. es ist seine reine, freie Gunst. Uns diesen Titel zu geben kommt alleine von Seiten Gottes
    6. Umso klarer wir erkennen wie gross die Güte Gottes ist, umso dankbarer sollten wir doch sein. Oder wie es Paulus (Röm 12:2) formulierte: Die Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes sollte uns dazu führen, uns ihm als reines Opfer darzubringen
    7. Hier muss ganz klar gesagt werden, dass diese Annahme als „Kinder Gottes“, ein freie Wahl Gottes ist, unabhängig vor irgendwelchen Werken oder Entscheidungen der Menschen
    8. Wenn die röm.-kath. Kirche und viele Evangelikale lehren, dass Gott diejenigen erwählt bei denen er schon etwas Gutes voraussieht, so wird hier diese Lehre klar widerlegt
    9. „Gottes Kinder“ zu heissen ist ein FREIES Gnadengeschenk. Dies kann gar nicht zu oft betont werden
    10. Wenn unser Heil alleine durch diese unverdiente Annahme Gottes kommt und alleine aus Gottes Liebe fliesst, dann haben alle Werke oder guten Eigenschaften nichts mit dem Grund unseres Heils zu tun
    11. Warum sind wir Kinder Gottes? Weil Gott uns aus (für uns) unerklärlichen Gründen anfing zu lieben, obwohl wir durch unsere Bosheit eigentlich seinen Hass auf uns ziehen müssten
    12. Daher: Alles Gute das man in uns findet (der Wille zur Gerechigkeit, zu guten Werken, Sündenerkenntnis, Reue etc.), ist eine Folge der Veränderung, die der Hl. Geist in uns anfing, nachdem wir Kinder Gottes wurden
    13. „Kinder Gottes“ zu heissen, ist kein leerer Titel, denn es ist Gott selbst, der ihn uns gibt

      Darum kennet euch die Welt nicht…

        1. Dies ist eine harte Probe für unseren Glauben: Die Welt erkennt unsere Gotteskindschaft und die damit verbundene Herrlichkeit überhaupt an. Im Gegenteil, Christen sind dem Spott ausgeliefert
        2. Unser gegenwärtiger Zustand lässt nichts von der Gotteskindschaft erkennen und Satan tut alles, dass wir auch ja nicht als solche erkannt werden
        3. Johannes Trost für uns ist: So sehr die Welt den wahren Gott nicht erkannt hat, so sehr wird sie auch euch nicht erkennen
        4. Zwei Beispiele des Alten Testmentes: Isaak wurde von Ismael mit Lachen und Spötterei verhöhnt, und Jakob wurde von Esau mit Drohungen und dem Schwert verfolgt
        5. Dass die Welt uns nicht erkennt ist normal, nichtsdestoweniger ist unser Heil fest und unverkehrt

          V.2 Wir sind nun Gottes Kinder, und ist noch nicht erschienen…

            1. Obwohl uns die Welt nicht die Hoffnung auf das ewige Leben nehmen kann, ist doch die Lage der Christen alles andere als „Sonnenschein“
            2. Wir leiden an den Gebrechen unseres Körpers; sind der Gefahr des leiblichen Todes ausgesetzt; haben viele Sorgen und unsere Seele wird immer wieder von Versuchungen heimgesucht
            3. Das Glück auf Erden kann nur dann erreicht werden, wenn wir unseren Blick auf Christus richten, d.h. unsere Erwartungen und Hoffnungen auf ihn setzten. So scheint unsere Lage als eine ertragbare

              Wir wissen aber, wenn er erscheinen wird…

                1. Das Wort ‚erscheinen‘ wird hier in einem anderen Zusammenhang gebraucht als vorher: Das erste ‚erscheinen‘ war das Bekanntmachen unserer Gotteskindschaft. Da wir auf Erden noch nichts von den vollständigen Wohltaten der Kindschaft geniessen.
                2. Jetzt bezieht sich das ‚erscheinen‘ auf Christus, wie auch Paulus schreibt: „Euer Leben ist mit Christus verborgen, wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit“ (Kol 3:3)
                3. Unser Glaube ist nur dann lebendig, wenn wir auf Christi Wiederkunft schauen. Das heisst aber auch, dass es unmöglich ist Christentum als eine Art Morallehre zu verstehen und Christus als eine Art Vorzeigebeispiel
                4. Den Grund dafür, warum wir nicht als Kinder Gottes erkannt werden, sieht Calvin in der zukünfigen Offenbarung und dem derzeitigen Verbergen der Macht und des Reiches Christi
                5. Die Hoffnung auf seine Wiederkunft ist fundamental ohne welche es kein Christentum gibt.
                6. Mit ‚wir wissen‘ wird angedeutet, dass es sich für den Christen um eine Gewissheit handelt und nicht nur um ein Meinen. Dieses Wissen ist nicht abstrakt und allgemein zugänglich. Nein, es ist persönlich und gewiss

                  Dass wir ihm ähnlich sein werden…

                    1. Wir werden Christus ähnlich und nicht „gleich“ sein. An dieser Stelle wird auch eine der Haupt-Irrlehren der Zeugen Jehovas widerlegt
                    2. Christus ist unser Haupt und wir sind die Glieder. Unsere Leib wird seinem Leib ähnlich gemacht, wie auch Paulus lehrt (Phil. 3:21). An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die populäre Auffassung, wir würden nach dem Tode als körperlose Wesen im Himmel sein, falsch ist
                    3. Der Apostel will sagen, dass das, was bei Christus zeitlich schon passiert ist, auch an uns erfüllt werden wird, d.h. der verherrlichte Körper und die Offenbarung des Wesens
                    4. Nun könnte man einwenden: Wenn der Anblick Christi uns ihm ähnlich macht, was passiert dann mit dem Gottlosen? Der Gottlose kann das Angesicht Christi nicht ertragen ohne sich zu fürchten, wie auch Adam wegen seines schlechten Gewissens Gottes Gegenwart scheute. Wir sehen aber auf Christus mit einer herzhaften Vertrautheit.
                    5. Gott sagt im 2. Mos. 33:20: „Niemand kann mich sehen und leben bleiben“. Gottes Mäjestät ist wie ein verzehrendes Feuer, in dessen Gegenwart wir wie Stroh verbrennen. Dies ist die Hinfälligkeit des Fleisches
                    6. Doch bei unserer Wiedergeburt bekommen wir Augen die Gott schauen können, denn Gott fängt an sein Bild in uns wiederherzustellen
                    7. Solange wir im „Fleisch“ sind können wir ihn noch nicht schauen wie er ist, doch schauen wir ihn jetzt schon wie Paulus in 1. Kor. 13:12 beschreibt: Wir sehen jetzt nur in einem Spiegel, d.h. unklar
                    8. Wir können Gott schon heute in einem gewissen Masse schauen, doch nicht so wie er ist, sondern wie unser Vermögen ihn fassen kann
                    9. Dies wurde schon von Mose verheissen, als er sagte, dass wir ihn hinterher sehen dürfen (2. Mos. 33:23).
                    10. In diesem Zusammenhang muss man auch verstehen, was der Apostel meint: Wir werden Christus sehen wie er ist, weil wir ihm ähnlich werden sein und daher sein Angesicht überhaupt ertragen können
                    11. Dieses Schauen wird auch in der Ewigkeit immer nur teilweise sein, denn auch in der Ewigkeit sind wird begrenzte Wesen und können daher Gottes unendliches Wesen nie völlig schauen/verstehen
                    12. Es wird immer einen gewissen Abstand zwischen Gott und uns geben, doch wir werden ihn auf eine solche Art sehen wie wir sie jetzt noch nicht kennen
                    13. So lange wir ihn im Glauben sehen, sind wir noch fern von ihm (2. Kor. 5:6). Die Erscheinung Gottes im Alten Testament war immer in Symbolen, nie in seiner Wesensart
                    14. Man sollte sich hüten über dieses genaue Sehen zu spekulieren, denn es ist uns noch nicht gegeben

                      V.3 Ein jedlicher, der solche Hoffnung hat…

                        1. Wir dürfen uns also hier auf Erden nicht beirren lassen, weil wir die Herrlichkeit noch nicht sehen. Die Hoffnung soll uns genügen
                        2. Man hofft nur auf das, was man noch nicht sieht. Daher müssen wir auf Christus hoffen. Diese Hoffnung soll uns antreiben, nach seiner Reinheit zu streben, nach IHM, der doch das Vorbild aller Reinheit ist
                          This entry was posted on Dienstag, August 14th, 2007 at 20:59 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

                          2 comments so far

                          gabriela
                           1 

                          Lieber Didier,

                          um zu den vielen Unterpunkten im Einzelnen Stellung nehmen zu können, würde ich empfehlen, doch eine Numerierung der einzelnen vorzunehmen. Das wäre sehr hilfreich für einen fruchtbringenden Austausch.

                          Es ist eine Freude, Ihre wachsende Arbeit zu beobachten, denn ich sehe, dass es viele Übereinstimmungen zwischen dem Calvinismus und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gibt und natürlich auch den Bedarf einiger kleiner Berichtigungen.

                          Ich sehe, dass Sie Jesus Christus ehren und lieben und ihm eifrig nachfolgen. Ja, er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben und niemand kommt zum Vater als nur durch ihn. Gelobt sei Jesus Christus, er ist das Licht der Welt und unser aller Herr und Gott! Er lebt und ist verherrlicht im Vater und thront zu seiner Rechten und regiert gemäss dem Willen Gottes. DANK, Lob, Preis und Ehre sei dem Himmlischen Vater und seinem geliebten, Einziggezeugten Sohn im Fleisch, für immer und immer!

                          Johannes Calvin war ein inspirierter Mann und ein Werkzeug in der Hand Gottes. Wenn er heute noch unter uns leben würde, wäre er ganz bestimmt zu weiterem Lernen und Fortschritt bereit um zu noch tieferer Erkenntnis über das Wesen und die Geheimnisse Gottes zu gelangen. Er würde sich sehr freuen, dabei das Internet nutzen zu können, um über ewige Wahrheiten zu lernen und sie dann zu verkünden. Er war ein grosser Wegbereiter seiner Zeit für die schrittweise Befreiung und stufenweise Weiterentwicklung der Menschheit nach Gottes Plan. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für die Wahrheit und lebte und forschte und predigte zur Ehre Gottes! (also zu Ehren jener Götter, die wir mehr und mehr kennenlernen und die sich uns mehr und mehr offenbaren, ja, der Vater und sein geliebter Sohn, die einen Körper aus Fleisch und Gebein haben, und der in diesem Sinne „körperlose“ Heilige Geist).

                          Johannes Calvin wandte sich früh gegen seine Förderer und geriet dadurch in Gefahr. Ich gehe davon aus, dass er verfolgt wurde, weil er die Wahrheit ans Licht brachte und ich nehme an, dass auch seine Schriften im Index – also auf der Liste der verbotenen Bücher – standen und er als Ketzer und Häretiker in der breiten Öffentlichkeit in Unehren fiel. Aber das weiss ich noch nicht, ich habe noch nicht allzu viel über ihn gelesen. So freue ich mich über diese Website.

                          Herr Didier (ist es vielleicht ein Vorname?). Danke, dass Sie den stets entwicklungsfähigen, wandelbaren, immer lernfähigen, mutigen, lobenswerten Johannes Calvin (der die sogenannten „Mormonen“ ja noch nicht kennen konnte, weil Jesus Christus seine Kirche erst 300 Jahre später wiederherstellte) einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Ich bin gewiss, dass Johannes Calvin das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi heute voller Freude angenommen hätte.

                          Gabriela

                          Dezember 13th, 2009 at 10:43
                           2 

                          Liebe Gabriela

                          Danke für ihre sehr netten Worte. Ich schätze dies sehr. Es ist für mich ein Bedürfnis, den Schatz der Weisheit Gottes in Calvin der heutigen deutschsprachigen Welt zur Verfügung zu stellen. So sehr ich ihre Ermutigung schätze, so sehr trifft mich aber auf der anderen Seite das Gottesbild, das sie vertreten. Dies aus folgenden Gründen: die Idee, dass sich Gott mehr und mehr offenbart. Ich glaube, dass Gott nach der Offenbarung des Neuen Testaments nichts neues offenbart hat. Dies trifft leider auch auf die Offenbarung von Joseph Smith zu. Cavins Aufgabe war die Auslegung der Bibel und der biblischen Wahrheit, aber keine „Neuentdeckungen“. Zum zweiten die Idee, dass sie sich Gott Vater und Sohn als Wesen von Fleisch und Blut vorstellen. Gott, in seiner Dreieinigkeit, ist reiner Geist. Solche Lehren treffen mich tief, denn ich spüre in ihren Worten doch eine wahrhaftige Suche nach Gott. Es ist für mich keine Vergnügen, über abweichenden Meinung zur traditionelle Gottesvorstellung zu schreiben. Doch was hat das für Konsequenzen für die Betroffenen. Ich hoffe, dass sie dennoch in Calvin Ermutigung finden.
                          Danke für ihr Interesse und ihre ermutigenden Worte.
                          Didier
                          P.S: Didier ist mein Vorname

                          Dezember 13th, 2009 at 13:51

                          Leave a reply

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